René Marik – der Maulwurfn-Film

René Marik (Foto: Ben Wolf)„Sein oder nicht’n Gaage!“

KÖLN (mk) – Am 6. Dezember 2012 wird der „Maulwurfn“ mit dem Sprachfehler zum letzten Mal um die blonde Barbie werben, auch die beiden lakonischen Lappen und der grasgrüne Herr Falkenhorst werfen das Handtuch, weil ihr Schöpfer, der Puppenspieler René Marik, es so will.

Zum Trost für alle, die über seinen Abschied von der Bühne traurig sind: Im November sollen die Dreharbeiten zu einem veritablen Kinofilm beginnen. Unter dem Titel „Sein oder nicht’n Gaage!“ werden der Maulwurf, Falkenhorst und Kalle, der Eisbär auf der Leinwand zu sehen sein, in Gesellschaft von „richtigen“ Schauspielern wie etwa Christoph Maria Herbst, Carolin Kebekus und Anita Vulesica.

Unter der Regie von Johan Robin und Marik wird das Ensemble an Originalschauplätzen agieren: Es geht um ein Kasperle-Theater namens Theater des Lachens, das am Rande des Ruins steht und deswegen auf die Idee kommt, die drei erfolgreichen Puppen vom Cabaret Toujour zu entführen und das Haus mit dem Lösegeld zu sanieren – also ein Krimi, wie er in Mariks ästhetischem Bilderbuch steht.

Zuvor allerdings – und da ist der Haken – muss noch Geld gesammelt werden. 100.000 Euro fehlen an den notwendigen 1,7 Millionen. Wobei niemand Angst haben muss, dass er demnächst eine Dose mit klappernden Münzen unter die Nase gehalten bekommt.

Vielmehr praktizieren die Produzenten „Crowdfunding“, was der Kölner wohl mit „kötten im Internet“ übersetzen würde. Schon mit 2,99 Euro ist man dabei, für 25 Euro erhält man ein Producer T-Shirt und für 300 Euro eine Statistenrolle inklusive Filmpaket. Zum Beispiel. Seit vier Wochen läuft die Aktion im Internet (bis 20. November) und es sind bereits über 44.000 Euro zusammen gekommen. Nicht schlecht für den Anfang. „Aber es bleibt spannend“, sagt Marik dazu.

Hinter dieser Form der Finanzierung steckt sein Wunsch, keine Kompromisse eingehen zu müssen, die unweigerlich fällig werden, wenn sich herkömmliche Film- und Fernsehmacher einmischen. Marik selbst, der zusammen mit Thomas Brussig („Sonnenallee“ und „Helden wie wir“) das Drehbuch geschrieben hat, sieht „den ersten Cent, wenn die Leute ins Kino gehen“. Anders gesagt: das Projekt liegt ihm so am Herzen, dass er auf eine „Gaage“ verzichtet. Rückstellung nennt man das. „Hauptsache, ich kann den Film machen“, sagt er im Brustton der Überzeugung.

Was den Abschied von der Bühne angeht: Marik steht zu seiner Entscheidung, „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Dabei verweist er darauf, dass „Kasperpop“, sein zweites Programm entstanden ist, um „mir selbst zu beweisen, dass ich es kann.“ Das erste („Autschn!“) habe sich im Laufe der Jahre wie von alleine entwickelt. „Ich habe nicht den geringsten Impuls, ein drittes zu machen, und ich will mich auch nicht wiederholen“. Es sei an der Zeit, sich zu neuen Ufern aufzumachen. Dort wartet nun das Filmprojekt auf ihn. Auf das Ergebnis werden sich die Fans bis zum Herbst 2013gedulden müssen.

Die beiden letzten Vorstellungen von „Kasperpop“ finden am 5. und 6. Dezember 2012 im Berliner Tempodrom statt.

Marianne Kolarik © 2012 BonMoT-Berlin

http://www.startnext.de/maulwurfn

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