Drei herzzerreißende Szenen aus dem «Überbrettl»
von Hanns Heinz Ewers und Hans Brennert
„Kleine Kunst in liebenswürdiger und feiner Form für verwöhnte Geschmäcker“ wollte er bringen. Heute würde man sagen: Das war das künstlerische Konzept von Ernst von Wolzogen. Im Januar 1901 eröffnete er in Berlin sein Theater „Das Überbrettl“, womit die Geburtsstunde des Kabaretts in Deutschland bis heute definiert ist. Inspiriert dazu hatten ihn die literarisch-künstlerischen Cabarets in Paris.
Drei Sketche aus dieser allerersten Zeit hat der Schweizer Rundfunk SRF 1983 nach alten Manuskripten als Miniaturhörspiele produziert. Eine Wiederholung davon wurde heute ausgestrahlt und steht seitdem als Podcast zur Verfügung.
„Macht der Liebe“, „Wackelstein“ (mein persönlicher Favorit, spielt am Amtsgericht) und „Hasenpfote“ heißen die drei Kurzhörspiele von Hanns Heinz Ewers und Hans Brennert, in denen der Geist des „Überbrettl“ lebendig wird.
Erstklassig besetzt mit Christiane Hörbiger, Peter Ehrlich, Siegfried Meisner, Klaus Degenhardt, Klaus Hirche und Paul-Felix Binz. Hörspielbearbeitung und Regie: Rainer Zur Linde.
Die historische Sendung über die Kabarett- geschichte hat ein bißchen was von einer Matrjoschka. Denn in dieser Dampfradiosendung aus dem Jahr 1983 werden wir noch als „sehr verehrte Hörerinnen und Hörer“ angesprochen. Das fühlt sich ja auch mal gut an.
Um den Podcast zu hören, nur den dezenten dunkelgrauen Querbalken gleich nach der Überschrift beachten. Hier geht’s weiter.
Beate Moeller © 2013 BonMoT-Berlin
Foto: Georg Bartels