Alternatives Medienprojekt bietet kritischen Stimmen ein Forum
Gespannt erwarten wir die erste Sendung von Störsender TV, die ab Ostersonntag frei empfangen werden kann. „Eine Spielwiese für Störenfriede, die sich nicht abfinden wollen“, das möchte der Störsender sein. Eine Plattform für investigativen Journalismus, Aktionen und engagierte Basisdemokratie – in deutlicher Abgrenzung zu den herkömmlichen Medien.
Der Journalist Stefan Hanitzsch aus München hat das Projekt initiiert. In Dieter Hildebrandt als Mitstreiter hat er viel mehr als eine prominente Gallionsfigur gefunden. Deutschlands dienstältester Kabarettist ist für viele die Glaubwürdigkeit in Person.
Finanzierung durch Crowdfunding
„Extremisten nehmen wir aufs Korn, Politiker auf den Arm. Stör mit!“ – Mit dieser munteren Kampfansage haben sie über 3000 Spender gewonnen, die noch vor Ablauf der Frist fast 160.000 Euro in ihre Crowdfunding-Sparbüchse gesteckt haben. Das lässt nur ahnen, wie weit verbreitet das Bedürfnis nach einer anderen Berichterstattung ist.
Das Geld wird für die Redaktion und die relativ hohen Produktionskosten für ein Jahr Internet-Fernsehen benötigt. Ab Ende März 2013 soll es dann ein Jahr lang alle 14 Tage eine 30 Minuten lange Sendung geben. Später soll die Finanzierung durch Abonnenten gesichert werden.
Wie in der Muppets Show
Dieter Hildebrandt wird bei jeder Sendung dabei sein und möchte zusammen mit seinem Freund Dieter Hanitzsch, Karikaturist und Vater des Initiators Stefan Hanitzsch, bissig kommentieren – so wie die beiden alten Knacker „Statler und Waldorf“ in der Muppets Show.
In der ersten Sendung, die schon mal 50 Minuten lang geworden ist, geht es um Banken und Finanzen. Kabarettistisch: Dieter Hildebrandt, HG. Butzko, Ecco Meineke, Sigi Zimmerschied, Merkels Nordkoreanisches Presseteam und Muttis Privater Krisenpodcast, journalistisch: Interview mit dem Wirtschaftswissenschaftler Helge Peukert, Professor an der Uni Erfurt und sozial engagiert mit einem Frankfurter Wirtschaftsanwalt und Hobbyzinsrebell und Konstantin Wecker.
Unterstützer und Abonnenten können sie schon seit Donnerstagabend ansehen. Ab Sonntag dann alle.
Der Störsender hat die Latte ziemlich hoch gelegt, und es bleibt abzuwarten, ob er seine eigenen Ansprüche erfüllen kann, ob da wirklich der Journalismus in eine neue Dimension aufbricht. Lassen wir uns überraschen!
P.S.: Nicht ganz unkomisch: Vor einem Jahr haben wir getitelt Scheibenwischer 2.0 – Revolution im Fernsehkabarett – das war ein Aprilscherz, allerdings ein ziemlich prophetischer.
Beate Moeller © 2013 BonMoT-Berlin
Foto + Grafik: Homepage stoersender.tv/ Foto: Roter Lotus
Hier geht’s zum STÖRSENDER
Interview mit Dieter Hildebrandt in der Jungen Welt
Vorbericht auf Bayern 2 von Katinka Strassberger
Dieter Hildebrandt als Crowdfondsmanager
Super-Sendung. Hat meine hohen Erwartungen übertroffen.
Sollte jeder sehen. Vor allem die Version von Mäckie Messer ist Klasse.
Wie heißt es dort: „werdet endlich radikaler“