Neue „Anstalt“ kommt im Februar 2014
MAINZ (bm) – Gemunkelt wurde ja schon seit einiger Zeit, jetzt ist es raus: Urban Priol und Frank Markus Barwasser verlassen die Anstalt. Gestern Abend hatten sich Priol und Barwasser in die Sommerpause verabschiedet und damit die beste Quote seit 2007 erzielt: 3,61 Millionen Zuschauer.
Das ZDF arbeitet bereits an der Fortführung einer Politsatire mit neuen Künstlern unter dem Titel „Die Anstalt“, die ab Februar 2014 im Programm zu sehen sein wird. Am 27. August und am 1. Oktober 2013 sind die letzten beiden Folgen mit Priol und Barwasser zu sehen.
Urban Priol:
„Es waren sieben tolle, arbeitsintensive Jahre. Es hat uns einen Riesenspaß gemacht, mit der ‚Anstalt‘ im ZDF, das uns dank Thomas Bellut stets den Rücken freigehalten und gestärkt hat, das lange brach liegende Feld Kabarett und Satire erfolgreich beackern zu können.“
Frank-Markus Barwasser wird seinen Kabaretttalk „Pelzig hält sich“ mit acht Sendungen 2014 in einer höheren Schlagzahl als bisher produzieren. Mit Urban Priol plant das ZDF eine neue Sendung, die derzeit in der Entwicklung ist. Außerdem wird Urban Priol am 17. Dezember 2013 im ZDF seinen satirischen Jahresrückblick präsentieren. Somit verstärkt der Sender sein Kabarettangebot im kommenden Jahr um ein weiteres Format.
Frank-Markus Barwasser:
„Uns fällt dieser Schritt nicht ganz leicht, denn wir waren gut aufeinander eingespielt. Aber wir waren uns beide einig, dass nun der richtige Zeitpunkt zum Aufhören und für Veränderungen gekommen ist.“

„Neues aus der Anstalt“ wurde im ZDF erstmals am 23. Januar 2007 mit Urban Priol und Georg Schramm gezeigt. Im Oktober 2010 stieg Frank-Markus Barwasser als Erwin Pelzig anstelle von Schramm in die Sendung ein.
Fotos: ZDF/ Tobias Hase
Schade – ich finde Herrn Priol und Herrn Barwasser und ihre Art, dei Kritik geistvoll in den Rahmen einer Anstalt zu verpacken genial. Auch trauen sich die beiden auch in ihrer Kritik ran an die Bonzen – und sie beziehen recht eindeutig dazu Stellung – im Gegensatz zu Dieter Nuhr, der für mich den Rest des Scheibenwischers beerdigt hat und nichts gegen Spekulanten und Waffenlieferungen an lumpigen Diktatoren auszusetzen hat. Laut Nuhr im Fazit: wer an Armut leidet, kann ja mit etwas Intelligenz zum Kabarettisten oder zum Börsenspekulanten werden, und wenn er die Bonzen in Ruhe lässt und recht vergeistigt tut, dann kriegt er auch seinen Applaus – und Preise von den „Leistungsträgern“ und gilt als guter gewaltfreier u. wutfreier Deutscher. So funktioniert die Auslese der Art ( n Konrad Lorenz).
Diese Schicksal bleibt hoffentlich der „Anstalt“ erspart.
Dieter Nuhr bezieht auch eindeutig Stellung. Und er beschreibt halt die Realität, auch bei Themen, bei denen Priol und Pelzig (auch wenn ich die beiden im großen und ganzen gut finde) Blödsinn reden. Klar, dass man damit im linksgrünen Lager manchmal aneckt, aber wie heißt es so schön „Wer die Wahrheit sagt hat vielleicht ein paar weniger Freunde, aber dafür die richtigen“
.??? Neben D. Nuhr? Seine Sendung hat ja wohl nichts mehr mit anspruchsvoller Unterhaltung / Kabarett zu tun.
Wichtig ist, dass uns die beiden erhalten bleiben!!!
Schade,schade – neben Dieter Nuhr und HEUTE-SHOW großartige geistvolle Satire.Ich warte auf frische niveauvolle Formate.
Ich lese diese Meldung mit einer gewissen Traurigkeit. Jede neue Sendung war für uns ein kleines Highlight, in einer meist trostlosen Fernsehlandschaft. Wir hoffen das erfrischende, scharfzüngige Format von U. Priol oder auch G. Schramm bald wieder zu sehen. Für die „Anstalt“ hoffen wir, dass sie nicht geistig so verflacht wie der “ Satieregipfel“.
Der Satiregipfel geistig verflacht?
Wie kommst du auf sowas. Gerade der Satiregipfel ist doch die Sendung, in der man mal gutes Kabarett bekommt, dass sie von dem Mainstream abhebt, der von der am Lautesten schreienden Minderheit vorgegeben wird
Ich freue mich ja, dass „Die Anstalt“ im Februar 2014 wiederkommt, aber bitte unter einem anderen Namen. Psychiatrie-Erfahrene, die zu einem großen Teil dazu gezwungen worden sind, richtige Anstalten und deren sog. Heilungsprogramme auf sog. „beschützenden“ = geschlossenen Stationen von Innen zu erleben, finden das Anstaltsleben garantiert NICHT komisch.
Sie könnten die Sendung ruhig „Die Klinik“ nennen. Das ist neutraler und diskriminiert die wirklich Irren und tatsächlich human geführten klinischen Einrichtungen nicht. Überdies dürfte es der derzeitigen Lebenswirklichkeit der meisten BRD-Bewohner bei Weitem mehr entsprechen. VG, KK
Der Begriff „Anstalt“ ist doch bestimmt doppeldeutig gemeint. Schließlich handelt es sich um eine Produktion aus einer öffentlich-rechtlichen Anstalt…
Ich denke bei dem Namen dieser Sendung an friedrich Dürrenmatts „Physiker“. Bleiben wir lieber hier drin, weil die ganze Welt da draußen ein einziges Irrenhaus wird
Natürlich ist er doppeldeutig gemeint, aber es gibt auf der Welt genug Irrsinnige, die Fiktion und Realität nicht mehr auseinander halten können 😉 …