24. bis 26. Oktober 2013 im corbo
von Beate Moeller
BERLIN – Es lebe das Chanson! An drei Abenden präsentiert die charmante Gastgeberin Tanja Ries neun Künstler und Duos – hoffnungsvolle Neuentdeckungen genauso wie gestandene Bühnenprofis, Sängerinnen und Sänger mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Temperamenten.
Das Berliner Chansonfest ist inzwischen eines der ältesten und wenigen noch bestehenden Chanson-Feste in Deutschland. Und obwohl in diesem Jahr keine Subventionen für diese einzigartige Veranstaltung bewilligt wurden, geht’s weiter. Wie schon im vergangenen Jahr haben die Corbetten Yvonne Fendel und Lisa Zenner die Künstler ausgewählt, die unter diesen Umständen allesamt auf eine Festgage verzichten.
Am Donnerstag, 24. Oktober, beginnen die Heroe Rats, zwei feinfühlige Wilde. Sängerin Henna Gardens (Henrike Baumgart) schreibt die Songs und hat „in der Kehle die Seele“, an der Gitarre begleitet sie Shterion Urumov. Für Klarheit will Klara sorgen. Ihren Namen hat sie zum Prinzip erhoben. Wenn sie aufgeräumt hat, ist die Bühne frei für Johanna Moll und ihre schaurig schönen, bösen komischen Lieder.
Am Freitag, 25. Oktober, eröffnet Katharina Kwaschik das Programm. Fragmente aus Folk, Tango, Klassik und Pop fließen in ihre Lieder ein. Zarte, leise Töne sind Annika Frerichs Markenzeichen. Eine Nähe zu Konstantin Wecker, Reinhard Mey und Klaus Hofmann wollen Kritiker da schon rausgehört haben. Die wohl bekanntesten Teilnehmer des 18. Chansonfests sind Sandra Kreisler und Roger Stein als – in der kleinen Besetzung das Duo – Wortfront. Nicht zur Abschreckung, sondern aus Überzeugung schreiben und singen sie wortlastig, was im Falle dieser Popchansons alles andere als gleichbedeutend mit schwer ist.
Am Samstag, 26. Oktober, stellt Götz Rausch zusammen mit Dirk Flatau an Akkordeon und Klavier seine größten Hits vor, die größtenteils noch auf ihre Entdeckung warten. Als „Bilder wie aus einem Film“ werden die Lieder der Schauspielerin und Sängerin Le-Thanh Ho angekündigt. Wer wissen will, was mit diesem Bild gemeint ist, bleibt nichts anderes übrig, als der Tochter vietnamesischer Einwanderer im corbo in Alt-Treptow zuzuhören. Renée van Bavel hat sich in der niederländischen Musikszene schon einen Namen gemacht, zwei CDs veröffentlicht. Ihren Gesang hat der große Herman van Veen gar mit dem der “jungen Joni Mitchell” verglichen.
Beate Moeller © 2013 BonMoT-Berlin
Kleinkunstbühne corbo, Kiefholzstraße 1, 12435 Berlin
Beginn: 20.15 Uhr / Einlass: 19.30 Uhr
Eintritt: 12 Euro (erm.) / 15 Euro
Die Festivalkarte für alle drei Tage kostet 30 Euro (anstatt 45 Euro)
Karten: karten@corbo-berlin.de, Tel: 030-53 60 40 01
www.chansonfest-berlin.de – www.corbo-berlin.de
Verwandte Artikel:
Geballte Chanson-Frauenpower auf der Bühne in Alt-Treptow – Kritik (22.10.2012)
16. Chansonfest Berlin (28.10.2011)
5. Deutscher Nachwuchspreis beim 16. Chansonfest Berlin (24.10.2011)
Hand in Hand gewinnt den Publikumspreis beim Berliner Chansonfest 2011 (22.10.2011)
Goldener Rabe für Helikon beim Berliner Chansonfest 2011 (23.10.2011)
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.