George and the Mädchenbehüter: „Das hört nicht auf“ – CD-Besprechung

George and the MädchenbehüterImmer noch mächtig unter Strom: Helmut Fensch alias George

von Harald Pfeifer

Freilich ist das alles schon gesagt worden, aber hier hat das Prinzip ein Beispiel. Jeder hat in seiner Vergangenheit eine Zeit, die er einfach nicht los wird, auf die er sich immer wieder bezieht, die er geneigt ist als Beispiel zu anbieten.

Auch wenn das alles etwas überlebensgroß erscheint. Wie hier die Zeile „Immer wenn es Sommer wird, klingt für ihn die Welt wie´n früher Beatles-Song.“ Der große Auftritt der Beatles vor 50 Jahren dargestellt als Frühling und das folgende Jahrzehnt als ein langer Sommer. Vermutlich lässt das Gefühl jene Generation, die nun auf die Rente zugeht, noch immer nicht los.

Bei Helmut Fensch ist das kurz nach seinem 60. Geburtstag wieder hochgekommen und dann das Klassentreffen und die Schulband. Mittendrin in diesen gemischten Gefühlen hat Helmut Fensch vom Potsdamer Kabarett Obelisk binnen kurzer Zeit ein Dutzend Songs geschrieben, die sich mit Liebe, Welt und dem unvergessenen Atem der Sixties befassen. Dann hat er Musiker gesucht, die die Songs mit ihm einspielen sollten. Gefunden hat er Silke Nauschütz, Rolf Berg, Jakob Fensch, Julian Graf und Fabian G. Knof. Die sind allesamt halb so alt wie Frontmann Fensch. Sonst spielen sie in der Band „Die gefundenen Fressen“ – DGF. Für dieses Projekt haben sie sich „George and the Mädchenbehüter“ genannt.

Der Sound ist vom Rock der Gegenwart, der raffiniert durchsetzt ist mit unzähligen musikalischen Zitaten aus jenem Jahrzehnt von Beatles, Stones & Co. Fensch kennt die Kniffe und die Songmuster jener Zeit genau. Aber er singt von der Gegenwart.

„An die Front. Es ist Krieg. Draußen tobt die Materialschlacht und wir setzen alle auf Sieg.“ Arrangiert sind die Songs von der Band bei den Proben und deshalb leben sie und wirken nicht aufgesetzt. Schließlich hat der Songwriter und Kabarettist Schlagzeilen erfunden, die dieser Musik Kraft geben. So „Das hört nicht auf“, „Ich will dahin“ oder „Das muss das Leben sein“. Solche Zeilen sind zum Mitsingen bestimmt, beschreiben aber auch den inhaltlichen Rahmen der CD.

Harald Pfeifer © 2013 BonMoT-Berlin

George and the Mädchenbehüter: „Das hört nicht auf“
erschienen bei Reddelich Records
Zu beziehen sind die Songs per Download bei Musicload oder Mediamarkt unter „Das hört nicht auf“ oder als CD bzw. LP bei direkt bei reddelichrecords@gmail.com bestellen.

 

Ein Gedanke zu “George and the Mädchenbehüter: „Das hört nicht auf“ – CD-Besprechung

  1. Bernhard Richter 5. November 2013 / 16:26

    Als Schulfreund von Helmut kann ich dem Beitrag von Harald Pfeifer nur zustimmen. Die Musik der 60 er Jahre hat uns geprägt wie kein anderes Jahrzehnt. Wir haben damals keine Tanzveranstaltung im Sangerhäuser Herrenkrug ausgelassen – es spielten ja noch richtige Bands, Disco gab es noch nicht. Wenn sich die Möglichkeit ergibt (aufgrund der großen Entfernung unserer Wohnorte leider viel zu selten), besuchen wir auch heute noch gemeinsam Rockkonzerte.
    Die CD ist ganz große Klasse !!! In jedem Titel findet man autobiografische Züge von Helmut wieder.
    Ich wünsche Helmut / George und seinen Mädchenbehütern ganz viel Erfolg mit der CD !!!
    Bernhard Richter

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