Österreich: Christof Spörk, Schweiz: Thomas C. Breuer
Der „Salzburger Stier“, der Kabarettpreis der deutschsprachigen Rundfunkanstalten, ist der einzige europäische Kabarettpreis. Er wird diesmal am 24. Mai 2014 im Theater Baden-Baden verliehen.
Tobias Mann schlägt mit seinem lausbubenhaften Charme als quirliges, sprachliches wie musikalisches Allroundtalent einen Bogen zwischen Kabarett und Comedy, zwischen Politik und Philosophie. +++ Satire und Spott musikalisch bestmöglich umzusetzen, das gehört zu den Spezialitäten von Christof Spörk. +++ Thomas C. Breuer legt Helvetien liebevoll auf die Couch und durchleuchtet die Schweiz mit seinen berüchtigten Sprachrochaden.
Tobias Mann
kann bereits auf zwei eigene Fernseh- sendungen, vier Bühnenprogramme, Zeitungs- und Radiokolumnen und eine erfolgreiche Buchveröffentlichung zurückblicken.
Eigentlich wollte er Betriebswirt werden. Doch so richtig erfüllen konnte ihn das BWL-Studium nicht. Er „war nie sonderlich Feuer und Flamme für dieses Studium gewesen“, hat es aber aus Vorsicht“ durchgezogen“. Seine angefangene Doktorarbeit wollte er „entgegen dem Trend selber schreiben“ doch die Zeit war nicht, und so steht die Promotion ‚Humor im Marketing‘ noch immer aus.
Heute schlägt Mann als quirliges, sprachliches wie musikalisches Allroundtalent mit seinem lausbubenhaften Charme und mit kritischem Blick einen Bogen zwischen Kabarett und Comedy, zwischen Politik und Philosophie, zwischen Wissenschaft und WorldWideWeb. In saukomischen Stand-Ups, spitzfindigen Statements, messerscharfen Analysen und witzig-hintersinnigen Liedern stellt sich Tobias Mann allen Fragen des Alltags und der Politik.
Christof Spörk
Satire und Spott musikalisch bestmöglich umzusetzen, das gehört zu den Spezialitäten von Christof Spörk. Er ist Politikwissenschaftler und hat als Journalist gearbeitet. Trotzdem war es stets die Musik, die ihn am stärksten beschäftigte. Klarinette beherrscht er virtuos, er spielt hervorragend Ziehharmonika und Klavier. 1991 entstand unter seiner Mithilfe das Musik-Kabarett-Ensemble „Landstreich“, das sich der Satire und der neuen Volksmusik zuwandte.
2003 wurde das Quartett bereits mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet. Noch im selben Jahr gründete Christof Spörk die alpine Weltmusik-Combo „Global Kryner“, mit der er knapp 10 Jahre die großen Hallen bespielen durfte. 2011 gelang Spörk mit seinem Solo-Debut „Lieder der Berge“ eine fulminante Rückkehr zu Satire, Volksmusik und Kleinkunst. Ein Programm voller Witz und musikalischer Vielfalt, in dem Wurzeln und Herkunft nicht verleugnet wurden, der satirische Blick sich aber weit über die Thujenhecken, Lärmschutzwände und Schneekanonen hinweg hinaus in die Welt richtete.
Noch im selben Jahr wurde Spörk dafür mit dem „Österreichischen Kabarettpreis in der Kategorie Programm“ ausgezeichnet. 2012 folgt das zweite Solo – benannt nach dem weststeirischen Bergdorf: „Edelschrott“. Mit seiner enormen musikalischen Bandbreite nähert sich der vielseitige Künstler spielerisch den großen Themen unserer Zeit.
Thomas C. Breuer
Die Schweiz zeichnet einen deutschen Künstler aus. „Es gibt wenig Kabarettisten, die sich so virtuos auf die Schweiz eingelassen haben wie der 1952 in Eisenach geborene Thomas C. Breuer. Als einer der wichtigsten Vertreter des Wortkabaretts alter Schule in der Tradition von Hanns Dieter Hüsch fühlt er seit 30 Jahren den Eigenheiten der Eidgenossenschaft auf den Zahn.
In Kabarettprogrammen wie „Haben Sie Ihr Natel ausgeschaltet?“ (2001), „Schweizfahrer“ (2005), „Schweizerreize“ (2012) oder in seiner satirischen Textsammlung „Gubrist, mon amour“ legt er Helvetien liebevoll auf die Couch und durchleuchtet sie mit seinen berüchtigten Sprachrochaden. Für den Salzburger Stier empfahl sich Thomas C. Breuer als Radio-Satiriker im SWR und WDR.
In der Schweiz war er mit seinen Glossen schon früh auf SRF 3 zu hören. Auf SRF 1 ist er heute Ensemblemitglied des Kult-Formats „Zytlupe“ und seit 2008 Dauergast im monatlichen Satiremagazin „PET“. Thomas C. Breuer ist ein Experte für Realsatiren, ein Wortverdreher mit Sinngewinn und last but not least ein Könner auf der Mundharmonika.
Der Salzburger Stier
Der Salzburger Stier ist der größte internationale Kabarettpreis für den deutschsprachigen Raum. Seit 1982 wird der „Stier“ jedes Jahr von öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verliehen. Jedes der drei Länder wählt einen Preisträger aus.
Bis 1996 fand die Preisverleihung alljährlich in Salzburg statt, seitdem wechselt die Veranstaltung jedes Jahr durch die teilnehmenden Sendeanstalten. 2014 ist der Südwestrundfunk federführend an der Reihe, der Salzburger Stier wird am 24. Mai in Baden-Baden verliehen.
Das Kabarettfestival wird am 23. Mai 2014 mit einem Galaabend eröffnet. In der festlichen Atmosphäre des Baden-Badener Theaters von 1862 wird der schwäbische Comedian Christoph Sonntag durch das Programm führen. Als Hauptact spielt der Kabarettist Andreas Rebers aus seinem Programm. Bayerische Stimmungsmusik kommt von den Wellbrüdern aus’m Biermoos und die Brasilianerin Bé Ignacio wartet mit ihrer Jazzcombo auf. (bm)