1. – 3. Mai im Kookaburra Comedy Club
BERLIN (bm) – Ein “Best of“ der vergangenen 30 Jahre hat Klaus Nothnagel für “Heimatkunde“ zusammengestellt. Und da hat sich einiges angesammelt an Abbildungen des Grauenvollen aus unserer unmittelbaren Umgebung.
Durch die hintersinnigen Kommentare werden seine Dia-Shows erfahrungsgemäß zu aufschlussreichen Hahaerlebnissen.
„Wie lernt man, dem hypnotischen Charme des Berliner Kellners standzuhalten?
Lohnt es, von Frankfurt an der Oder farbige Lichtbilder zu machen oder genügt dort Schwarz-Weiß?
Welchen wirksamen Schutz gegen die sogenannte Gentrifizierung findet man in Berlin?
Welche Eigenarten und mentalen Abirrungen lebt der Berliner im Autoverkehr aus – und gibt es jemanden, der diese Eigenarten versteht?
Was sind „Stadtmöbel“ und wie kommt es, dass das Land Brandenburg auf diesem Gebiet Weltniveau erreicht?
Was mögen wohl die Silben „Güs-te-Bie-ser-Loose“ bedeuten? Und warum hat sich in Berlin der Trend zur hellblauen Fassadenfarbe nicht durchgesetzt?“
Nur einige der Fragen, die Klaus Nothnagel in der Solo-Show „Heimatabend“ beantwortet. Hat er so versprochen…
“Am meisten Spaß macht es, wenn vom Publikum zwei Lacher kommen: Einmal schon beim Anblick des lustig-blöden Bildes; und dann noch einmal, wenn es mir gelingt, mit Wortwitz und haltlosen Erfindungen die Albernheit, Peinlichkeit oder Absurdität des Bildes noch zu verstärken“.
Seit 2000 fährt er mit Fahrrad, Kamera und Notizbuch durch Berlin, auf der Suche nach sonderbaren Orten. Seit 2004 führen ihn seine “heimatkundlichen Expeditionen“ auch nach Brandenburg – mit Fahrrad und Regionalzug. Es geht ihm um das Gegenteil von Sightseeing: Er sucht hässliche, skurrile, lächerliche Orte, unbegreiflich schnöde gestaltete Fassaden, Ladenschilder mit Falsch-Apostroph, merkwürdige Stadtmöbel, mit EU-Geldern umgestaltete, trotzdem menschenleere Bahnhofsplätze.
Etwa 1.500 solcher Bilder hat Klaus Nothnagel seither für 70 kurze Diashows fotografiert und betextet. Die Diavorträge sind normalerweise nur sechs bis zehn Minuten lang; gezeigt wurden sie in Nothnagels meist Mixed Shows, wie zum Beispiel in Arnulf Ratings Blauem Montag oder Blauem Mittwoch oder Otto Kuhnles Kitsch- und Kacke-Klub.
Sein Berliner Lieblingsbezirk ist der Wedding. In Brandenburg kann er sich nicht auf einen Lieblingsort festlegen. Bereist, beschrieben und fotografiert hat er Beelitz, Bernau, Brieselang, Brieskow-Finkenheerd, Dallgow-Döberitz, Ebers-, Lieben- und Luckenwalde, Frankfurt (Oder), Ludwigsfelde, Potsdam, Storkow, Werneuchen und Zehdenick.
Termine:
Do, 1. Mai – Sa, 3. Mai 2014, 20 Uhr: Berlin, Kookaburra Comedy Club,
Kartentelefon: 030. 48 62 31 86
Eintritt: 14,- / 11,- EUR
Homepage Comedy Club Kookaburra – Homepage Blauer Montag, Blauer Mittwoch
Nothnagel ist für den Diavortrag das, was Florian Silbereisen für die Volksmusik ist. (Arnulf Rating)