Liebe Freunde des politischen Kabaretts,
hier jetzt mal das Neuste, bzw. Letzte, was mich doch ein wenig amüsiert hat: Denn das muss man sich echt mal vorstellen.
Einer sagt was, ein anderer klagt dagegen. Mit anderen Worten: ein völlig normaler Vorgang in einem Rechtsstaat. Und zwar so normal, dass solche Klagen beinahe täglich vor deutschen Gerichten verhandelt werden. Und zwar so täglich, dass niemand davon Notiz nimmt. Und warum nicht? Weil’s so normal ist.
Kaum aber sind die handelnden Protagonisten ein Muslim und ein Nicht-Muslim, da spielt man plötzlich in der Presse eine Partie PR-Pingpong, dass die Wogen und Wellen sich #nuhr so überschlagen. Und soll ich Euch jetzt mal etwas dazu sagen? Da spiel ich mir lieber an meinem linken Ei als bei sowas mit.
Das Blöde ist nämlich: Es gibt auf der Welt friedfertige Menschen, und es gibt gewaltbereite Menschen. Noch blöder ist, dass aus beiden Gruppen manche Personen zur Rechtfertigung ihres Handelns ein religiöses Buch heranziehen. Noch viel blöder ist, dass es dafür nicht nur ein einziges Exemplar für eine einzige Religionsgruppe gibt, sondern in allen Glaubensrichtungen genügend Bücher dafür existieren. Und am allerblödesten ist: Manchmal finden sowohl die Friedfertigen als auch die Gewaltbereiten die Argumente für ihr Verhalten sogar im selben Buch. Zu blöde aber auch.
Alle weiteren Streitpunkte, welches Buch aus welchem Grund auf welche Weise geschrieben wurde, in welchem Kontext man welche Stelle wie oder eben nicht zu verstehen habe, was genau mit diesem oder jenem Satz gemeint sein könnte, bedürfen einer Differenzierung, die ich lieber denjenigen Komikern überlasse, die ihre Lebenszeit damit verschwenden wollen, religiöse Schriften und ihre Gelehrten zu interpretieren.
Das einzige, was mich interessiert, ist die Urteilsverkündung des Gerichtes. Danach schau ich mal, ob ich etwas dazu sagen will. Und was die Gewaltbereitschaft betrifft, durften wir uns ja jetzt am Kölner Hauptbahnhof angucken, dass man dazu bisweilen nicht mal Bücher lesen können muss.
Tatsächlich beschleicht mich bei solchen Debatten immer auch ein bisschen der Verdacht, dass diese Polarisierungen mal wieder die klassischen Ablenkungsmanöver sind, um ganz bequem die eigenen Verstrickungen dezent verdrängen zu können. Wer viele Wellen schlägt, verhindert die klare Sicht auf den Grund.
Und wenn man sich aber mit den Zusammenhängen beschäftigen will, aus welchen Gründen manche Leute den Weg in den Extremismus einschlagen, könnte man sich ja auch einfach mal fragen: „Warum warum warum eigentlich sind wir alle nicht einfach nur glücklich und zufrieden mit unserem Leben?“ Tja, so einfach kann manchmal ein Problem auf den Punkt gebracht werden. Und nur dann, wenn man für so eine einfache Fragestellung eine einfache Antwort parat hat, ist man entweder einfach nicht ernst zu nehmen, oder man ist Kabarettist.
Aus diesem Grund zögere ich jetzt auch nicht eine Sekunde, und hau Euch an dieser Stelle einfach mal meine einfache These zur einfachen Welterklärung einfach in die Welt hinaus. Denn meiner Meinung nach gibt es im Grunde nur 2 Gruppen von Menschen.
1. Es gibt Bekloppte, da kannste nix machen, bzw., da hätten die Eltern in der Kindheit was machen können, jetzt is aber auch zu spät.
2. Und es gibt alle anderen, und für die gilt: Entweder man entscheidet sich irgendwann im Leben, seinen Selbstwert nicht abhängig zu machen von Begriffen wie „Karriere“, „Leistung“ „Erfolg“, „Geld“, „Ruhm“, „Macht“, und „Einfluss“, kurz: sich nicht von den Chimären des Kapitalismus’ bestimmen zu lassen, oder man zählt zu Gruppe 1.
Das allein allerdings wäre eigentlich auch noch immer kein Problem, abgesehen von der Erkenntnis, dass Gruppe 1 zahlenmäßig doch ganz schön groß sein dürfte. Das eigentliche Problem besteht eher darin, dass diese Werte des Kapitalismus’ zwar von allen angestrebt, aber nur von wenigen erreicht werden können. Und wenn man dabei auf der Strecke bleibt, muss man schon ganz schön unbekloppt sein, um nicht gewaltbereit zu werden. Vor allem, wenn man dann auch noch zur Kenntnis nehmen darf, dass „Gewaltbereitschaft“ nicht nur für religiöse Fanatiker einen Wert darstellt, sondern für den Kapitalismus bisweilen sogar ein Geschäftsmodell ist, ohne das all die anderen Werte wie „Karriere“, „Leistung“ „Erfolg“, „Geld“, „Ruhm“, „Macht“, und „Einfluss“ mitunter gar nicht erreichbar wären.
Oder mit anderen Worten:
Für die einen ist „Allah“ ihr Gott, für die anderen „Mammon“. Und solange alle diese Gläubigen ihre Konflikte in einem Rechtsstaat vor einem ordentlichen Gericht klären, geht mir ihre ganze PR gelinde gesagt gepflegt am linken Ei vorbei.
In diesem Sinne wünsche ich uns:
LOVE & PEACE & EGGS TO SEA
von Herzen herzlichst Euer
Herz-Günter Butzko
©2014 HG.Butzko/ BonMoT-Berlin
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wunderbar, Herr Butzko! Danke dafür*