Sebastian Krämers Club Genie und Wahnsinn im Zebrano-Theater
von Gilles Chevalier
BERLIN – Im Zebrano-Theater im Friedrichshain tagt monatlich Sebastian Krämers Club Genie und Wahnsinn, um über die Aufnahme neuer Mitglieder abzustimmen.
Krämer nimmt diese Aufgabe sehr ernst – notfalls kommt er sogar aus dem Urlaub zurück, um diesen Abend zu moderieren. So war es Anfang April, als er, in einen feinen Zwirn gehüllt, auf seine ihm eigene historisch-höfliche Art durch den Abend führte. Das Klavier auf der Bühne konnte er dabei natürlich nicht ungenutzt lassen! Ab und an streute er eines seiner Lieder ein.
Seine Gäste kommen aus allen Bereichen der Kleinkunst. Im April war der Kreuzberger Sänger Sascha Nikolic extra aus Dessau angereist, um seiner Heimatstadt musikalisch zu huldigen. Die Liedermacherei war stark vertreten: Wolfgang Kersting spielte flotten Gitarren-Jazz und gab den traditionellen Barden. Lennart Schilgen, sonst bei der Band „Tonträger“ aktiv, zeigte Ausschnitte aus seinem neuen Programm „Engelszungenbrecher“, das am Freitag, den 15. Mai, im Zebrano-Theater seine Premiere erleben wird. Spitzbübisch und augenzwinkernd hat der jugendlich wirkende Lennart Schilgen seine Songs gestaltet.
Ganz ohne Instrumente kam dagegen das poetische Theater von Hans Krüger aus. Auf einer Stehleiter berichtete er vom ersten Flug seines selbstgebauten Flugapparats – inklusive verschiedener Sprachfehler in unterschiedlichen Flughöhen und einem mitgebrachten „Rotzschutzkittel“. Ein Riesenspaß für das geduldige Publikum. Antragstellerin auf Mitgliedschaft war im April übrigens die Liedermacherin Renée van Bavel. Selbstverständlich zeigte sie Kostproben ihres Könnens am Klavier.
In der Pause konnte das Publikum auf briefmarkengroßen Schnipseln über die Mitgliedschaft abstimmen. Diese Schnipsel wurden dann von einem elektrischen Elefanten auf die Bühne geblasen. Van Bavel musste nun mit einem kleinen Kescher möglichst viele der umherwirbelnden Schnipsel auffangen. Die Auswertung ergab: Mitgliedschaft erteilt! Sie ist damit in guter Gesellschaft: Die Seitenwand des kleinen Theaterraums hängt bis zur Bühne voll mit Portraits der anderen Mitglieder. Darunter sind Manfred Maurenbrecher, Bodo Wartke, Dota Kehr und viele, viele andere.
Sebastian Krämers Club Genie und Wahnsinn tritt am kommenden Sonntag, den 3. Mai, wieder zusammen. Beginn ist, wie stets im Zebrano-Theater, um 19:30 Uhr. Antragsteller diesmal ist der „Wall-Clown“ Tobias Wegner. Wir drücken ihm die Daumen und wünschen einen genauso abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend wie im April.
©2015 BonMot-Berlin
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