Jacqueline Feldmann: „Plötzlich Zukunft! Konnt‘ ja keiner wissen …“
von Marianne Kolarik
KÖLN – Als Comedienne können einem Dinge passieren, mit denen man nicht gerechnet hat“, bekennt Jacqueline Feldmann am Ende eines rundherum unterhaltsamen, mit spontanen Einlagen gespickten Stand-up-Abends im Subway, der im Rahmen des Köln Comedy Festivals über die Bühne ging. „Zum Lachen in den Keller“, so der Titel der verdienstvollen Reihe, in dessen Verlauf mehr oder minder bekannte Newcomer einen speziellen Blick auf die Welt werfen. „Plötzlich Zukunft! Konnt‘ ja keiner wissen“ heißt
das zweite abendfüllende Programm der 23jährigen Sauerländerin, die tatsächlich schon einiges hinter sich hat.
Angefangen bei den Frotzeleien, die sie in der Schule aufgrund ihres Vornamens über sich ergehen lassen musste über die Mädchen Clique aus Jenny, Sandra und Sascha, die sie komplett fertig gemacht hat, bis hin zu den großen Entscheidungen, was ihre berufliche Laufbahn angeht. Damit ihre Eltern – sie hatten an diesem Abend angeblich sogar Eintritt bezahlt – stolz auf sie sein könnten, wählte sie als 16Jährige eine Ausbildung als Finanzbeamtin. Nicht eben die übliche Vorbereitung auf ein Leben als Komikerin. Aber klug und vorausschauend, wie sich inzwischen herausgestellt hat.
Schließlich lässt sich so eine Vita bestens in ein Solo packen, in dem man Alltägliches überspitzt und damit die kuriosen Seiten herausschält. Das gilt auch für die Verrenkungen, die frau machen muss, wenn sie ein dringendes Bedürfnis überfällt und kein gescheites Klo in der Nähe ist. Zum Beispiel auf einem Festival-Gelände, das von einem Hurrikan verwüstet wurde. Weniger komisch denn ehrlich: ihr Geständnis, vegan zu leben. Wobei hier vor allem die Publikumsreaktionen interessant sind.
Die Interaktion mit den Zuschauern (und natürlich auch den -innen) ist Feldmanns sympathisch wirkende Spezialität. Hier zeigt sich ihr ausgeprägtes Talent. Sie kann – anders als viele Kollegen (und natürlich auch den -innen) – verbale Bälle auffangen und im hohen Bogen zurückwerfen. Kompliment.
©2017 Bonmot-Berlin
Fotos: PR Jacqueline Feldmann
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