Vier Preise – Drei Gewinner
ST.INGBERT – Nach vier Tagen Wettkampf der zwölf teilnehmenden Einzelkünstler und Gruppen im saarländischen Sankt Ingbert stehen die Gewinner fest. Am Freitag, 7. September wurden ab 19.30 Uhr in der St. Ingberter Stadthalle die vier Preise verliehen. Die Jury vergibt ihre beiden gleichwertigen Preise an das Männerduo BlöZinger und das Frauenduo Suchtpotenzial.
Der vom Kultusminister gestiftete Preis der Jugendjury geht an Nektarios Vlachopoulos.
Das Publikum entschied sich für Suchtpotenzial.
Jeder der vier Preise ist mit einer exklusiven Kupferpfanne aus französischer Herstellung und 4.000 Euro dotiert.
Über jeden der vier Wettbewerbstage hat Gilles Chevalier für liveundlustig.de berichtet. Wir stellen die Gewinner mit den jeweiligen Jurybegründungen vor:

Jurybegründung BlöZinger:
„Robert und Roland kennen die Schule des Lebens als Lehrer, Straßenkünstler und „CliniClowns“. Mit diesen Erfahrungen, Erlebnissen haben sich die beiden hervorragenden österreichischen Schauspieler Blöchl und Penzinger namentlich zu BlöZinger vereint und sich ein sensationelles Kabarettstück auf den Leib geschrieben:
Es ist die Geschichte vom Tod, der um die Freundschaft des alten, lebensmüden Franz buhlt. Der möchte endlich in seinem Altersheim das Zeitliche segnen, doch der Sensenmann hat Spaß am alten Grantler und hält ihn jeden Morgen vom Sterben ab.
Für die unglaubliche Fallhöhe ihrer Geschichte, ihre Persiflagen auf die Alten, ihren trockenen und treffenden Humor gewinnen BlöZinger zurecht den Jurypreis der St. Ingberter Pfanne 2018.“

Jurybegründung Duo Suchtpotenzial:
„Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, und sie sind nicht jugendfrei.
In ihren Texten und Liedern schaukeln sie sich von lieblich-einfühlsamen Textzeilen druckvoll bis zu bitterbösen Höhepunkten hoch. Musikalisch haben sie alle Stile drauf und ziehen diese – vom Musical bis zum Gangster-Rap – ungeniert durch den Kakao. Auch komödiantisch sind sie eine Wucht.
Sie atmen sich in Chansons hinein und sie persiflieren politisches Kabarett, in dem sie es einfach machen. Sie schreiben Protestlieder gegen Burkas und Jogginghosen und ihre AfD-Kritik legen sie gallig-böse visuell und körperlich an. Tiefgang und höherer Blödsinn sind in ihrer virtuosen Musikshow vereint und machen unglaublich Spaß.
Deshalb verdient ihre grandiose Kunst die St. Ingberter Pfanne 2018. Der Jurypreis geht an Ariane Müller und Julia Gamez Martin – das Duo Suchtpotenzial.“

Jugendjurybegründung Nektarios Vlachopoulos
„Obwohl die Entscheidung mit einer Vielzahl an starken Wettbewerbsbeiträgen in diesem Jahr besonders schwer fiel, war für die Jugendjury am Ende klar: Der wird es!
Dieser Kandidat füllte mit positiver, sympathischer Ausstrahlung und nichts weiter als seiner Stimme die gesamte Bühne. Wer braucht schon aufwendige Requisiten, wenn man eine Message und ein Mikro hat?
Und um diese Message ´rüberzubringen, nimmt er kein Blatt vor den Mund – trotz rasanter Sprechgeschwindigkeit verlor er dabei aber nie den „roten Faden“.
Mit enormem sprachlichen Niveau und überzeugenden Inhalten hat er die Jugendjury für sich begeistern können.
Slam-Poetry oder Comedy? Warum sollte man sich immer entscheiden müssen?
Eine Entscheidung wurde dann aber letzten Endes doch getroffen: Der Gewinner des „Preises der Jugendjury“ ist – der, dessen Namen niemand aussprechen kann – Nektarios Vlachopoulos!“
Bleibt noch zum Schluss das Votum des Publikums. Das entschied sich mit großer Mehrheit ebenfalls für die beiden Künstlerinnen von Suchtpotenzial.
Wir gratulieren allen Gewinnern!
Hier geht’s zu unseren Berichten aus den vergangenen Jahren über die Pfannenwettkämpfe.
Links: St. Ingberter Pfanne – BlöZinger – Suchtpotenzial – Nektarios Vlachopoulos
Fotos: Rainer Hagedorn