Jazzige Pop-Chansons aus der Schweiz

Michael von der Heides neues Album „Rio Amden Amsterdam“

von Axel Schock

BERLIN – Was ist dem deutschen Publikum da in den vergangenen zwei Jahrzehnten alles schon entgangen! Aber für manchen Künstler scheinen die Alpen nur schwer zu überwinden zu sein. Wobei man Michael von der Heide wahrlich nicht vorhalten kann, er habe sich zu wenig bemüht. Zwischenzeitlich schien es nur eine Frage der Zeit, bis auch ihm hierzulande die Menschen zu Füßen liegen.

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Chanson des Monats x 100 = ganz große Kunst

Benedikt Eichhorn und Thomas Pigor - Foto © Ritter von Lehenstein
Benedikt Eichhorn und Thomas Pigor

100 Chansons von Thomas Pigor – November 2010 bis Dezember 2018

von Jan-Geert Wolff

Die schlechte Nachricht: Thomas Pigor, der die Nation über SWR, WDR und Deutschlandfunk in den vergangenen acht Jahren mit höchst originellen „Chansons des Monats“ versorgte, will sich nach eigenen Angaben künftig „von der unerbittlichen Regelmäßigkeit lossagen“ und nur noch drei bis vier Mal im Jahr eines seiner klugen Couplets über den Äther schicken.

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Hymnen für Träumer – nach 10 Jahren wieder eine CD von Rainer Bielfeldt

Rainer Bielfeldts neues Soloalbum „Die Erinnerung von Morgen“
von Axel Schock

BERLIN – Die Fans von müssen wahrlich Geduld haben. Ein Jahrzehnt haben sie auf ein neues Album des Komponisten, Songwriters und Pianisten warten müssen. Auch als 2003 „Alles nur ein Traum“ erschein, kam dies fast einem Comeback gleich. Acht Jahre und acht Programme lang war er zuvor als Bühnenpartner mit Gayle Tufts erfolgreich durch die Lande getourt. Doch erst als dieses Kapitel beendet war, fand er wieder die Zeit, um sich wieder der eigenen Chansonnierkarriere widmen und einfach nur „Sänger sein“ zu können (um einen seiner Albumtitel zu zitieren). Weiterlesen

Heiter und unangepasst – Wenzel-CD

Neue Kinderlieder von Wenzel: „Ick sitze da und esse Klops“

von Harald Pfeifer

Bei „Matrosenblau“ ist eine CD mit Kinderliedern von Wenzel erschienen. Vor 12 Jahren gab es schon mal eine mit altbekannten, wie „Fuchs du hast die Gans gestohlen“, „Winter adé“ oder „Ich geh mit meiner Laterne“. Solche, die einfach zum Erinnern verführen.

Für die neue CD „Ick sitze da und esse Klops“ hat Wenzel 22 Lieder ausgewählt, die er in den vergangenen Jahren fürs Theater geschrieben hat. In denen ist vom Herrn Litfaß die Rede, von Katzen oder Klops, freilich wird auch von Prinzessinnen oder Weiterlesen

Der Mensch als Mittel zum Zweck – Buchbesprechung

Marc-Uwe Klings Zukunftsroman „QualityLand“

von Harald Pfeifer

„Wer ist objektiv, unbestechlich und macht keine Fehler? Eine Maschine!“ Insofern ist die gesellschaftliche Entwicklung auf dem richtigen Weg. Doch wer immer alles richtig macht, lernt nicht dazu… Der Erfinder der grandiosen Känguru-Geschichten Marc-Uwe Kling hat sein neues Thema gefunden: die Zukunft.

Und die hat er natürlich von der Gegenwart abgeleitet. Also alles auf die Spitze getrieben. Und damit kann er heutzutage nicht viel falsch machen. Weiterlesen

Keine Zeit für Sorgen – Sia Korthaus und Ariane Baumgartner – Premierenkritik

Sia Korthaus und Ariane Baumgartner: „komm ganz nah“

von Marianne Kolarik

KÖLN – Sie sehen aus wie aus einem Ethno-Bilderbuch für Erwachsene: die Musikerin Ariane Baumgartner und die – ausnahmsweise „nur“ als Sängerin agierende Sia Korthaus. Baumgartner mit dem vollen, dunkelbraunen Haarschopf und den bernsteinfarbenen Augen, und Korthaus, die blauäugige Blonde mit dem Schalk im Nacken und den flotten Sprüchen im Mund. Doch halt:

Davon ist auf der just erschienenen CD „komm ganz nah“ nichts zu hören. Vielmehr haben die beiden in Köln lebenden Künstlerinnen elf Songs ausgesucht, die sie – unter anderen – in Begleitung von Christina Fuchs (Saxophon und Klarinette) spielen. Weiterlesen

An die Gegenwart erinnert – CD-Besprechung Rainald Grebe

Rainald Grebe: Das Elfenbeinkonzert
von Harald Pfeifer

Die Überschriften der Programme wie auch CDs von Rainald Grebe erscheinen auf den ersten Blick oft etwas zufällig, geradezu kapriziös. Aber das täuscht. Immer vertieft er ein konkretes Thema, das zudem eng mit der Gegenwart verbunden ist. Beispielsweise „Die Berliner Republik“, „1968“ oder „Volksmusik“…

Seit etwa einem Jahr tritt nun der Berliner Liedermacher und Theatermann mit seinem „Elfenbeinkonzert“ auf. Man denkt zunächst an das Elfenbein der Klaviertasten. Der Bezug ist jedoch ein anderer.
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Gespannt zwischen Ungeduld und Warten – CD-Kritik Wenzel

wenzel-warten-cdWenzels neue CD „Wenn wir warten“

von Harald Pfeifer

„Wenn wir warten“ ist Wenzels 40. CD. Das ist nicht gerade wenig. Lieder zu schreiben, ist für ihn offensichtlich eine Form, sich des Lebens zu vergewissern und sich mitzuteilen.

Jede seiner CDs folgt einem Grundgedanken, den die Lieder dann vertiefen. Dieses Mal geht es um die Spannung zwischen Ungeduld und Warten als Zeiterscheinung.

Die CD „Wenn wir warten“ ist eher eindringlich als laut. Und das hat seinen Grund. Wer heutzutage gehört werden will, muss leise sprechen. Laut sind die anderen, und zu denen gehört Wenzel in jedem Falle nicht. Er stellt Fragen. Weiterlesen

Der bittere Spaß eines Ernstvogels – CD-Besprechung

„Hoffnungslos optimistisch“ – Christoph Sieber

von Carlo Wanka

Sieber dreht sich die Welt wie sie ihm gefällt, ach nee – er dreht auf, weil ihm vieles nicht gefällt. Vieles fällt aus heiterem Himmel ihm zu Füßen, er tritt drauf, kickt es an, buckelt sich mit ab und bringt es auf der Bühne auf den Punkt. Er will sich nicht echauffieren, doch manchmal bleibt einem wie ihm da keine Alternative – es muss sein. Es ist so vieles in Schieflage und manches voll verdreht, so auch seine neue CD, die mit Applaus beginnt und dann … kein „Guten Abend“ oder flapsiges „Hallöchen“. Weiterlesen

Nachtgedanken im Gehrock – Kritik Berliner Nachtgesang

2016-01-23 Berliner Nachtgesang 12q - Foto © Carlo WankaBerliner Nachtgesang – Kathy Kreuzberg, Phil von Friedrichshain und Gast, Arno Zillmer

von Carlo Wanka

BERLIN – In Nachtblau war die Bühne getaucht, als sich Kathy Kreuzberg und Phil von Friedrichshain installierten. Er am E-Piano rechts, und sie liegend hinter einem umgekippten Barhocker, rauchend. Vor der Bühne, dieses kleinen und ordentlich konzeptionierten Auftrittsorts, hatten an unterschiedlich gruppierten Tischen die 42 Gäste bequem ihre Plätze eingenommen.

Langsam, während den ersten Takten, richtete sich die Sängerin auf und mit ihr tauchten die Zuschauer in die Berliner Nacht. Mit ihrer festen, klaren und ebenso empfindsamen Stimme präsentierte sie ihre wohlformulierten Gedanken über Berlin und die Menschen die dort existieren.
Frech, keck und androgyn moderiert sie ein Willkommen in Berlin mit der Erkenntnis gepaart: „Berlin, wo alle sind, denen es kalt ist – mit beiden Beinen in der Scheiße, aber dem Kopf in den Wolken.“ Weiterlesen

Schattenbilder, Nachtgestalten – Kritik „Berliner Nachtgesang“

Im Studio Phil & Kathy - Foto © Alex ErnstKathy Kreuzberg & Phil von Friedrichshain in Treptow

von Gilles Chevalier

BERLIN – Nur knapp über dem Gefrierpunkt lagen die Nachttemperaturen am vergangenen Sonnabend in Berlin. Da ist man dankbar für jeden Platz im Warmen und freut sich über anregende Gesellschaft. Es war genau das richtige Wetter für die Premiere des „Berliner Nachtgesangs“.

So verwandelte sich die Kleinkunstbühne Corbo in Berlin-Treptow einen Abend lang in einen Hort der Gestrandeten und Gescheiterten. Auch eine Reihe Unglücklicher und aus ihren Wohnquartieren Vertriebener war anwesend. Der Clou dabei: All diese Charaktere brauchten nur zwei Künstler, um dargestellt zu werden. Weiterlesen

Achterbahn der Emotionen – Kritik Renée van Bavel

Renee van Bavel - Foto PRRenée van Bavel: „Am Rande des Waldes“ (EP) – Heute Abend live in der Mitternachts-Show in der Bar jeder Vernunft

von Gilles Chevalier

BERLIN – Ende Oktober hat die niederländische Sängerin Renée van Bavel ihre deutschsprachige EP (ein Mini-Album) „Am Rande des Waldes“ in Berlin vorgestellt. Und weil man so etwas gar nicht genug feiern kann, hat sie Anfang Dezember in der Kleinkunstbühne corbo in Berlin-Treptow ein weiteres Konzert gegeben. Just auf der Bühne, auf der sie beim Chansonfest Berlin 2013 so einen gewaltigen Eindruck hinterlassen hat. Weiterlesen

Poesie bewegt doch

Wenzel viva-la-poesia-cdWenzels neue CD „Viva la Poesia“

von Harald Pfeifer

Auf Cuba hat Wenzel mit seiner Band die neue CD eingespielt. Wenn man die Lieder hört, hat das, auch wenn es ein weiter Weg war, seinen Sinn gehabt. Das Gewohnte vom außergewöhnlichen Ort, die Heimat von der Ferne betrachtet. Eine bekannte Methode, aber immer wieder wirkungsvoll. „Ich hab mein Vaterland so gerne/ Wenn es liegt weit, weit in der Ferne.“, singt Wenzel.

Freilich stimmt milde, wenn man fremde Länder bewundern kann. Aber es geht Wenzel nicht nur um die Distanz. Es geht auch um das Weiterlesen

Dem Hammer eines Gottes Wotan gleich: Jochen Malmsheimer

Jochen Malmsheimer - CD - Ermpftschnuggn trødåJochen Malmsheimer: „Ermpftschnuggn trødå! – hinterm Staunen kauert die Frappanz“

Vom Montag, 17. November, bis Mittwoch, 19. November 2014, tritt Jochen Malmsheimer in Berlin auf, mit seinem Programm „Ermpftschnuggn trødå! – Hinterm Staunen kauert die Frappanz“. Grund genug, hier das Programm mit der Besprechung der CD vorzustellen.

von Hans-Jürgen Lenhart

„Erst steht der Titel, dann kommt der Text“, erklärt Kabarettist Jochen Malmsheimer seine Methode, auch wenn man nicht so ganz weiß, ob man ihm das abnehmen soll.
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Volumen 8 von Pigor & Eichhorn ist CD des Monats bei der Liederbestenliste

Pigor - Volumen 8 CD-Cover - Foto Yannick Perrin - Grafik IXIVOLUMEN 8 – ausgezeichnet!

von Carlo Wanka

Unabhängig davon, ob man es nun nachvollziehen kann, wie eine CD bei der Liederbestenliste in den Olymp erhoben wird, kann man zu diesem Urteil nur gratulieren.

Die Erfinder des Salon Hiphop mit dem Bandnamen „Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten“ sind Weiterlesen