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Grandseigneur, Demokrat, Prinzipal und Mime – Portrait F.-W. Junge
Der Dresdner Friedrich-Wilhelm Junge wird 80
von Harald Pfeifer
DRESDEN – Sein Markenzeichen ist der kahl geschorene Schädel. Den gibt es, seit eine Rolle das verlangte, und so ist es dann geblieben. In jenen Jahren und dazu in der DDR wirkte sowas eher provokant als modern. Und doch ist Friedrich-Wilhelm Junge vor allem ein Menschenfreund: offen, begeisterungsfähig und getrieben von einem sehr eigenen Freiheitswillen. In Dresden gilt er als moralische wie auch künstlerische Institution. Am 15. Juli hat er sein 80. Lebensjahr vollendet.
Didi und Dieter – durchgeknallt, aber mit ernsterem Anliegen
Dieter Hallervorden wird heute 80 Jahre alt
von Harald Pfeifer
Er ist der Kabarettist in der Republik, dessen Brettl für viele der Bildschirm ist und umschreiben kann man seine Spielart: durchgeknallt, mit weitaus ernsterem Anliegen.
Dieter Hallervorden war und ist immer für eine Überraschung gut. Sein Platz war bislang in entscheidenden Momenten immer zwischen den Stühlen. Deshalb war den einen seine Ernsthaftigkeit zu lustig, und sein Spaß den anderen einfach zu ernsthaft.
Hallervorden war kaum dreißig Jahre alt, da war er bereits mit dem SFB in den Clinch geraten, weil er sich den Mund nicht verbieten lassen wollte. Fünf Jahre hatte daraufhin die Anstalt ihn und die Wühlmäuse gemieden, aber dann ging es richtig los. Im NDR, ZDF und schließlich im SDR. Vielen ist er erstmals als Stimme von Marty Feldmann aufgefallen. Weiterlesen …
Wenzel, das Leben und die Poesie
Zum 60. Geburtstag am 31. Juli 2015
von Harald Pfeifer
Da vollendet Wenzel der Poet, Musiker und Sänger, aber auch versierte Theatermann, Essayist, Schriftsteller und nicht zuletzt geschätzte Person der Kulturszene sein 60. Lebensjahr. Für ein Leben ist diese Vielfalt nicht gerade wenig. Aber, was er macht, macht er mit ungeteilter Aufmerksamkeit.
„Er hat allerhand durch, aber nichts hinter sich.“ schrieb Steffen Mensching auf die Rückseite des Plattenumschlages von Wenzels Erstling „Stirb mit mir ein Stück“.
So ist es noch heute. Wenzel wird einfach mit der Welt nicht fertig. Er hat sich nicht etwa in das Objekt seiner Betrachtungen verbissen, in das hat er sich vertieft. Weiterlesen …
Anita Berber – Sie trägt die Nacktheit im Gesicht
Eine Tanzperformance im Rahmen der „Anita Berber Retro/Perspektive“
Vom 16. bis zum 29. Juni 2014 im Berliner Kunstquartier Bethanien
von Beate Moeller
BERLIN – Anita Berber, Tanzikone der zwanziger Jahre, kennen die meisten heute nur noch von ihren Skandalen, Rosa von Praunheims Film oder dem Portrait, das Otto Dix von ihr malte. Weiterlesen …
Ein Weltstar in wechselnden Zeiten: Gisela May
Am 31. Mai feiert die Schauspielerin und Diseuse ihren
90. Geburtstag
von Harald Pfeifer
BERLIN – Man verbindet sie vor allem mit Bertolt Brecht, mit seinem Theater – mit der Mutter Courage, die sie 13 Jahre im BE, dem Berliner Ensemble, spielte, schrieb sie Theatergeschichte – und natürlich verbindet man sie mit den Brecht-Songs, also auch mit Hanns Eisler, Kurt Weill und Paul Dessau. Aber das ist noch lange nicht alles. Gisela May ist auf Vielfalt aus. Weiterlesen …
Halbzeit der Koelbl-Ausstellung „Jüdische Portraits“ im Jüdischen Museum Creglingen
Intensive fotografische Begegnungen – Bislang erst knapp 300 Gäste
von Inge Braune
CREGLINGEN – Mit der aktuellen Sonderausstellung „Jüdische Portraits – Fotografien von Herlinde Koelbl“ ist dem Jüdischen Museum Creglingen ein Coup der Sonderklasse gelungen: Creglingen ist die erste Station für die Wanderausstellung mit Werken der vielfach ausgezeichneten Fotografin. Weit über Europa hinaus machte sich Koelbl einen Namen: Stern, Zeit, New York Times gehören zu den Auftraggebern. Entlarvend war ihre jahrelange Begleitung von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft: Der Bildband „Spuren der Macht“ rüttelte 1999 auf. Weiterlesen …
„Ich will mich von all dem, was hier passiert, nicht verschlucken lassen.“ – Interview mit Manfred Maurenbrecher
Der Liedermacher und Autor Manfred Maurenbrecher über seine neue CD “no go”, über den Tod, Gott und die Kunst, das Leben im Hier und Jetzt zu genießen, über die Leichtigkeit von Liederabenden, Politik als Kaste und die im Frühjahr erscheinende Autobiographie von Veronika Fischer. Das Gespräch hat Thorsten Hild geführt.
Thorsten Hild: Deine neue CD kommt musikalisch gut gelaunt und mit geradezu jugendlicher Frische daher; die Texte aber sind doch ernst und nachdenklich: Die Welt ist am Durchdrehen, ein Mensch, der sich Weiterlesen …
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