2016
Die „Ladies Night“ beim 26. Köln Comedy Festival
Mit Nessi Tausendschön, Hazel Brugger, Anny Hartmann und Gayle Tufts
von Marianne Kolarik
KÖLN – Sie ist schlicht umwerfend: Nessi Tausendschön, die Gastgeberin der Ladies Night in der Comedia, eine weibliche Veranstaltung mit Musiker-Quotenmann William Mackenzie an diversen Instrumenten, die seit Jahr und Tag das Köln Comedy Festival bereichert.
Diesmal mit „Herz, Hirn und Haltung“ in Gestalt von Anny Hartmann, wie Kollege Volker Pispers betont oder dem mit viel Sinn für die skurrilen Seiten des Lebens ausgestatteten, neuerdings in Köln lebenden Schweizer Shooting-Star Hazel Brugger, die von ihrer Steuererklärungs-Phobie und verdammt gefährlichen Snack-Automaten erzählt, denen jährlich weltweit über zehn Menschen zum Opfer fallen. Weiterlesen
Vom Schreibtisch auf die Couch – Kritik Hans Gerzlich
Hans Gerzlich: „So kann ich nicht arbeiten“
von Marianne Kolarik
KÖLN – So ein BWL-Studium hat entschieden etwas Gutes: Man lässt sich so schnell nichts mehr vormachen, was die miesen Praktiken von Konzernen angeht. Als gemeiner Arbeitnehmer ist man den hohen oder weniger hohen Herrschaften hilflos ausgeliefert. Erst hat die Menschheit mühsam das Sprechen und Schreiben gelernt, dann kam das Handy. Kurz: sie hat sich von der Bodenhaltung, über die Käfighaltung bis zur Buchhaltung hochgearbeitet.
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Selbst denken mit Uta Köbernick
Uta Köbernick: „Grund für Liebe“
von Gilles Chevalier
BERLIN – Uta Köbernick hat im Varieté Salon der ufaFabrik in Berlin-Tempelhof ihr aktuelles Programm „Grund für Liebe“ gespielt. Abwechslungsreich ist der Abend, voller Wendungen und Überraschungen. Zwischen Geige, akustischer Gitarre und manchmal auch dem Textbuch muss sich die Künstlerin immer wieder entscheiden. Den Geschmack der Zuschauer trifft Uta Köbernick mit ihren Songs und Aphorismen allemal.
Am Bühnenrand stehend, spricht sie ihre Randbemerkungen: „Nur weil Sie hochschauen, heißt das Weiterlesen
Verbaler Tausendsassa: Zymny
Jan Philipp Zymny: „Bärenkatapult“
von Marianne Kolarik
KÖLN – Er könnte das Ergebnis einer Kreuzung von Ernst Jandl und Helge Schneider sein: Von Ersterem hat Jan Philipp Zymny die Lust an sprachlichen Neuschöpfungen geerbt, von Schneider den Hang zum Unsinn.
„Bärenkatapult“ heißt das erste Solo-Programm des komödiantischen Nachwuchses, Prix-Pantheon-Gewinners 2016 und erfolgreichen Poetry-Slammers, mit dem er im Club Bahnhof Ehrenfeld im Rahmen des 26. Köln Comedy Festivals gastierte, ein verbaler Tausendsassa, dessen Wurzeln in Wuppertal sind. Weiterlesen
Achterbahnfahrt für Wirklichkeitsverbraucher mit Fritz Eckenga
Fritz Eckenga: „Frisch von der Halde“
von Marianne Kolarik
KÖLN – Da hat sich im Lauf der Zeit einiges angesammelt: „Frisch von der Halde“ heißt das neue Programm von Fritz Eckenga, mit dem er im Rahmen des 26. Köln Comedy Festivals in der Comedia die kleinen grauen Zellen der Zuschauer einer Generalüberholung unterzog. Fast drei Stunden lang redete er auf sie ein, trug Gedichte und Shakespeare-Übersetzungen in Ruhrhochdeutsch vor – und traf mit seinem lakonischen Humor mitten ins Epi-Zentrum ihres Verstandes. Unter dessen Diktat sich auch die Befindlichkeit des Wort-Künstlers ständig ändert. Weiterlesen
Neuer Mann und alte Messe – Lachmesse Leipzig
Leipziger Lachmesse 2016 vom 16. bis zum 23. Oktober
von Harald Pfeifer
LEIPZIG – Nach 25 Jahren hat Arnulf Eichhorn nun die Geschicke des Europäischen Humor- und Satirefestivals in andere Hände gelegt. Der Gründer war er nicht, das war das Trio Jürgen Hart von den academixern, Wolfgang Hauswald vom Leipziger Schauspielhaus und Rainer Otto von der Leipziger Pfeffermühle. Nur eben hat Arnulf Eichhorn die Arbeit gemacht und ist so zu dem geworden, der er bis zum letzten Jahr war. Der Lachmesse-Chef. Alle Strahlkraft der Lachmesse in der Szene heute ist vor allem ihm zu verdanken. Weiterlesen
Gelungene Mischung – Kritik Masha Potempa
Masha Potempa: „Rauchschwalben am Horizont“
von Gilles Chevalier
BERLIN – Einmal mehr hat es sich gezeigt, dass man für große Entdeckungen am besten in kleine Theater geht: Masha Potempa trat mit ihrem Programm „Rauchschwalben am Horizont“ im „Zimmer 16“ in der Pankower Florastraße auf. Das hat Platz für vielleicht 60 Zuschauer und bietet eine intime Atmosphäre, denn Zuschauer und Künstler begegnen sich praktisch auf Augenhöhe.
Die junge Künstlerin ist in der Hanns-Dieter-Hüsch-Stadt Moers aufgewachsen und nach Aufenthalten in Kanada und Spanien vor ein paar Jahren in Berlin gelandet. 2011 hat sie zum ersten Mal ein Seminar in Christof Stählins SAGO-Schule besucht. „Rauchschwalben am Horizont“ ist das erste abendfüllende Programm und wird von Masha Potempa als „MusikPoesie“ bezeichnet. Weiterlesen
Explosion auf der Bühne – Stimmung! – Kritik Konrad Stöckel
Konrad Stöckel: Wie man mit AC/DC das Licht aus macht
von Carlo Wanka
BERLIN – 16:27 Uhr fand am Samstag, den 1. Oktober 2016, eine Hausstaubexplosion statt. Eine riesige Stichflamme schoss auf der Bühne hoch. Menschen kamen nicht zu Schaden. Es war auch ganz klar kein Terroranschlag in den Wühlmäusen, auch musste die Feuerwehr nicht eingreifen, denn Konrad Stöckel, der Wissenschaft- und Freak-Show Spezialist, hatte die Situation im Griff.
Der Hamburger Spaßlaborant und Trixer Konrad Stöckel war nach Berlin gekommen, um mit seiner Wissenschafts-Show einige Aha-Effekte zu präsentieren. Mit absurdem Entertainment, irren Versuchen und viel Konfetti heizte er dem Publikum ordentlich ein. Weiterlesen
Der Clip zum Sonntag: Özgür Cebe bei NDR Comedy Contest
Viele Meter Meta-Ebenen – Kritik Timo Wopp
Timo Wopp: „Moral – Eine Laune der Kultur“
von Gilles Chevalier
BERLIN – Timo Wopp ist ein Tausendsassa. Mit tausend Ideen im Kopf, die er in gefühlten tausend Worten pro Viertelstunde auf das Publikum loslässt. „Moral – Eine Laune der Kultur“ heißt sein aktuelles Programm, das er dieser Tage im Berliner Mehringhoftheater zeigt.
Moral, so seine These, ist eine wandelbare Sache. Sie ist stets von der Umgebung abhängig. Und dieser Blick auf die Umgebung kann sich ändern, wenn man eine andere Perspektive einnimmt. Oder einnehmen muss. Weiterlesen
Der Clip zum Sonntag: The Incredible Herrengedeck: Der Zaun
Von der „Mieses Stück EP“ (VÖ: 03.10.16) | Homepage The Incredible Herrengedeck | 4.11.2016: 10 Jahre The Incredible Herrengedeck im SO36
Ozapft is – der Wetter-Frosch auf der Wiesn
es ist zwar noch nicht Oktober, aber sein Fest ist schon o-zapft. Und wie immer stehn da die großen Zelte, ein Löwenzelt, ein Käferzelt, ein Ochsenzelt, ein Hammelzelt, ein Bräurosszelt, aber wieder mal kein Froschzelt. Warum eigentlich nicht? Meint ihr, dass Frösche keines Zeltes würdig sind? Ich dachte, das Oktoberfest sei eine weltoffene Veranstaltung.
Der Clip zum Sonntag: Bodo Wartke – Nicht in meinem Namen
St. Ingberter Pfannen für Delta Q., Cornelia Fritzsche mit Ursula von Rätin und Daphne de Luxe
ST.INGBERT – Nach vier Tagen Wettkampf der zwölf teilnehmenden Einzelkünstler und Gruppen im saarländischen Sankt Ingbert stehen die Gewinner fest. Die Jury vergibt ihre beiden gleichwertigen Preise an die A-Capella-Gruppe Delta Q. und die Puppenspielerin Cornelia Fritzsche mit ihrer Rattenpuppe Ursula von Rätin.
Der vom Kultusminister gestiftete Preis der Jugendjury geht an Daphne de Luxe.
Bleibt noch zum Schluss das Votum des Publikums. Das entschied sich ebenfalls für die vier Jungs von Delta Q. aus Berlin.
Jeder der vier Preise ist mit einer exklusiven Kupferpfanne aus französischer Herstellung und 4.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am Freitag, 9. September 2016 in der Stadthalle von Sankt Ingbert statt. Weiterlesen