Blick über die eigene Schulter in die Welt – Premierenkritik Mathias Tretter

Tretter_Pop 1 Kopf

Mathias Tretters neues Programm „Pop“

von Harald Pfeifer

LEIPZIG – Kabarettisten sind etwas in der Zwickmühle. Einerseits trachten sie danach, ihre Weltsicht unmissverständlich zu erklären, andererseits wollen sie dem Vorwurf entgehen, ihr Publikum nur zu belehren. Da ist man im Zeitalter der ambitionierten Amateure sehr empfindlich. Mathias Tretter hat da seinen Weg gefunden. Wenn es um Haltung geht, lässt er keinen Zweifel offen, er nimmt sich dann aber auch selbst als abschreckendes Beispiel, geht über zum Rollenspiel, treibt sein Solo ins Absurde, auch die Kalauer lässt er nicht aus, und doch bleibt Tretter bei allem immer ganz seiner Intension treu. All seine Mittel nutzt er auf der Bühne dabei mit auffallender Sicherheit. Gekonnt wirft er einen Blick über die Schulter in die ach so verkommene Welt. Weiterlesen

Familiäre und finanzielle Fallstricke – Kritik Claus von Wagner

Claus von Wagner – Foto © Simon BüttnerClaus von Wagner: „Theorie der feinen Menschen“

BERLIN (gc) – Elf Monate nach der standesgemäßen Premiere in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft gastierte Claus von Wagner mit seiner „Theorie der feinen Menschen“ im Varieté-Salon der Berliner ufaFabrik. Es wurde ein Abend der scharfen Analysen: gesellschaftlich und finanztechnisch.

Claus von Wagner spielt Klaus Neumann. Diese Figur erleidet schwere Schicksalsschläge. Weiterlesen

Erkenntnisreich durch arme Zeiten – Kritik Butzko

HG.Butzko - Foto: Peter Kronenberger
HG.Butzko – Foto: Peter Kronenberger
HG.Butzko: „Herrschaftszeiten“

BERLIN (gc) – Warm Up? Fehlanzeige! Keine Klatschübungen oder Fragen nach dem Wohlergehen des Publikums. HG.Butzko stürmt in seinem Programm „Herrschaftszeiten“ auf die Bühne der Wühlmäuse und legt los. Elegant lässt er den vergangenen Monat Revue passieren und bedenkt die Körperhaltung der Kanzlerin und das „Artiku-la-la-tionsvermögen“ des FDP-Fraktionschefs mit besonderer Aufmerksamkeit.

Den Schwerpunkt in „Herrschaftszeiten“ legt Butzko auf das Geld, vor allem auf das fehlende. Weiterlesen