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Chansonfest Berlin
18. Chansonfest Berlin im corbo – Kritik 1. Tag
Heroe Rats, Klara und Johanna Moll
von Gilles Chevalier
BERLIN – Drei Tage lang treffen sich die chansonbegeisterten Berliner in der Kleinkunstbühne Corbo in Treptow. Die erste Überraschung schon zu Beginn des Festivals: Wie in alten Zeiten moderiert in diesem Jahr Boris Steinberg – anstelle von Tanja Ries. Die drei Sängerinnen, die er am ersten Abend ankündigt, lassen sich auf drei unterschiedlichen Instrumenten begleiten. Weiterlesen
18. Chansonfest Berlin im corbo – Programmtipp
24. bis 26. Oktober 2013 im corbo
von Beate Moeller
BERLIN – Es lebe das Chanson! An drei Abenden präsentiert die charmante Gastgeberin Tanja Ries neun Künstler und Duos – hoffnungsvolle Neuentdeckungen genauso wie gestandene Bühnenprofis, Sängerinnen und Sänger mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Temperamenten. Weiterlesen
Geballte Chanson-Frauenpower auf der Bühne in Alt-Treptow – Kritik
17. Chansonfest Berlin – 1. Abend
BERLIN (bm) – Zum zweiten Mal findet das Berliner Chansonfest im Kleinkunst-Theater corbo statt, einer der jüngsten Bühnen dieser großartigen Stadt. Der Name Corbo ist eine Verballhornung des französischen Worts für Rabe: corbeau. Vielleicht auch, damit die Deutschen das richtig aussprechen.
Zum ersten Mal haben in diesem Jahr die Betreiberinnen dieses frankophilen Theaters das Festival auch organisiert: Yvonne Fendel und Lisa Zenner. Und um einen Teil der Bilanz gleich vorwegzunehmen: Mit ihrer Auswahl der Künstler ist es den Corbetten gelungen, ein vielfarbiges Spektrum dessen zu zeigen, was unter der breiten Überschrift Chanson vorstellbar ist.
Geblieben ist die Moderatorin Tanja Ries, die bis zum vergangenen Jahr noch das Chansonfest gleichzeitig auch organisiert hat. Weiterlesen
17. Chansonfest Berlin im corbo
18. bis 20. Oktober 2012 auf der Kleinkunstbühne corbo
BERLIN (bm) – Drei Abende, neun Künstler, davon drei Nachwuchskünstler, eine zauberhafte Conférenciere, ein schönes Theater. Alles hautnah, eine spannende Wanderung zwischen Klassischem und Modernem. Der Weg nach Alt-Treptow lohnt sich allemal, denn es gibt viel zu entdecken.
An allen drei Abenden moderiert Tanja Ries. Die Leitung des Chansonfests Berlin hat sie inzwischen an die Kleinkunstbühne corbo übergeben. Zum ersten Mal haben in diesem Jahr also Yvonne Fendel und Lisa Zenner die Künstler ausgewählt.
Chansonfest Berlin zieht komplett ins Corbo um
BERLIN (bm) – Tanja Ries übergibt die Leitung des Chansonfests Berlin an Lisa Zenner und Yvonne Fendel von der Kleinkunstbühne Corbo, wird jedoch weiter die Veranstaltung moderieren. Schon im Herbst 2011 hatte das Chansonfest Berlin im Corbo-Theater stattgefunden. Nun übernehmen die Corbetten auch die Organisation. Weiterlesen
16. Chansonfest Berlin
Tausend Wörter und viele Lieder
BERLIN (bm) – „Wenn jetzt noch einer sagt, das Chanson könne nicht unglaublich vielseitig sein, dann spinnt der einfach!“ Mit diesen deutlichen Worten hat die sonst doch so dezente Gastgeberin Tanja Ries am Donnerstag den ersten der drei Programmabende des 16. Chansonfests Berlin im Corbo bilanziert, bevor sie die Künstlerinnen und Künstler zum Schlußapplaus auf die Bühne bat. Stimmt. Es war ein toller Abend, der die Bandbreite dessen, was aus der Kombination von deutschen Texten mit Musik so alles machbar ist, mal so richtig vorgeführt hat.
Desillusionierte Schnapsdrossel
Yvonne Fendel ist eine der beiden Betreiberinnen dieser ausgesprochen empfehlenswerten Kleinkunstbühne Corbo im hoffentlich nicht mehr lange so finsteren Alt-Treptow. Auf der Bühne schlüpft sie als dieFENDEL in die Rolle der Schnapsdrossel, die die Enttäuschung über ihre verloren gegangenen Ideale mit den legalen Nervengiften Alkohol und Nikotin in den Griff zu bekommen behauptet. Das Leben hat seinen Zenit überschritten. Sie erinnert sich und eben auch nicht. Weil ja das Gedächtnis schon das Weite gesucht hat. Die Gedanken so wirr wie ihre Haare, die sie zu einer wilden Punkfrisur aufgegelt hat. Das ist schon eine Wucht, wie sie da so halbirre vor sich hin sinniert, nebenbei eine Pulle Klaren niedermacht und eine Fluppe nach der anderen qualmt. Wenn sie sich in ihren Geständnissen verheddert, tun sich die Abgründe der Seele auf.
Mit perlenden Pianoschleifen konterkariert Pianistin Hae Song Jang putzig die zornigen Frustrationsausbrüche der Bühnenfigur, unterstützt mit kräftigem Spiel ihren herben Sprechgesang, der an Marlene Dietrich und Hildegard Knef erinnert, und das gewiss absichtsvoll, die ja auch beide nicht wirklich singen konnten, das allerdings – ebenso dieFENDEL – auf höchstem Niveau. So sind es auch hauptsächlich Songs von Hildegard Knef, die sie interpretiert. Versucht jedoch nie in deren Rolle zu schlüpfen, sondern bleibt immer dieser dieFENDEL-Rabauke. Ganz typisch: Ihre Version von „Ich bin leider viel zu faul“ – „The Laziest Gal In Town“.
Beschwingte Großstadtmelancholie
An alle Juroren sämtlicher Jurys, die Preise vergeben für das deutschsprachige Lied: Warum habt Ihr Masen noch nicht mit Auszeichnungen überschüttet? Zu seinem Auftritt beim 16. Chansonfest Berlin hat der Songpoet den Perkussionisten Martin Bach mitgebracht. Dass allein zwei Musiker einen solchen Sound und Swing produzieren können, ist bloß die erste Sensation.
Hier stimmt wirklich alles. Die Texte sind präzise gearbeitet, melancholisch und trotzdem witzig, kunstvoll, ohne dass nur das geringste Bemühen darum bemerkbar würde. Dennoch behält Masen die Füße immer auf dem Boden, bleibt in jedem Moment glaubwürdig und authentisch. „Wenn schon suchen, dann das Glück“ hat Masen seine aktuelle CD betitelt, von der er ein paar Kostproben zum Besten gegeben hat. Auch bei den Moderationen sitzt jede Formulierung, geht es schnörkellos zur Sache. So kündigt er das Lied „Der König des Leidens“ an mit den Worten: „Beim Thema Liebe kenne ich mich sehr gut aus. Seit ein paar Monaten mache ich mir auch Gedanken über den platonischen Teil.“
Derartiger Subtext läßt doch Freude aufkommen. Und wenn Masen so klassisch gekleidet, im schwarzen Hemd, der schwarzen Smokinghose und mit der schwarzen Brille auf der Bühne sitzt und das fröhliche Lied „Der Kater vom Theater“ singt, eine vor Eigenlob nur so strotzende Hymne eines frechen schwarzen Katers auf sich selbst, im kecken Berliner Slang, dann passiert es ganz unwillkürlich, dass man über die Anfänge des Kabarett-Chansons im Pariser Theater „Le chat noir“ nachdenkt, obwohl davon nun wirklich nicht die Rede war.
Was will man mehr? Gleich mal ein Video ansehen!
Turnstunde mit Hüpfepüppie
Maria Antonia Schmidt, die Sängerin der fünfköpfigen Band Chapeau Claque aus Erfurt, hatte sich an diesem Donnerstag für die Stilrichtung Altkleidersammlungs-Schick entschieden: ein isabellfarbenes, verknittertes Schlafanzugoberteil zum blauen Baumwollminirock an blickdichten dunkelgrauen Strümpfen. Das beste waren jedenfalls die Schuhe. Diese elastischen, weißen Slips, die üblicherweise bei der Frauengymnastik zum Einsatz kommen.
Davon gab es auch jede Menge zu sehen. Tanja Ries hatte die große Bedeutung der Band schon eingestuft als eine, die viel in Clubs auftritt. Da ordnet sich vielleicht ganz von selbst der Text der Musik unter. Denn zu hören war so fein ziselierte Lyrik wie: „An manchen Tagen liebe ich dich, an manchen Tagen tue ich es nicht“. Tendenziell also Texte zum Weghören, eingängige Musik zum Anhören. Das Zuschauen jedoch ist bei Chapeau Claque die schwerste Übung. Das süße Hüpfepüppie hampelt so viel rum, dass mein Begleiter schier seekrank geworden ist.
Power Clownin
Nun ist es durchaus nicht so, dass ich generell etwas gegen das Rumspringen auf der Bühne hätte. Komischerweise hat sogar gleich danach Johanna Zeul mit dem selben Mittel gearbeitet. Bei ihr ist das allerdings weniger übertriebene Dekoration als Ausdruck von purer Lebensfreude und Empörung. Diese Spagatsprünge mit der Gitarre nimmt man ihr als spontan ab. Denn die Liedermacherin ist wütend. Als trotziger, liebenswerter Troll macht sie sich über die Marotten der Girlies lustig, die ihre Ideale an Shopping, IndenUrlaubFliegen und einem tollen Handyvertrag fest machen. Als wenn es nichts Wichtigeres gäbe!
Sie hat jede Menge in petto, worüber sie sich aufregen kann. Dabei malträtiert sie ihre Gitarre, benutzt den Korpus auch zum Klopfen und Trommeln und flippt so aus, dass die Haare fliegen. Wenn sie das Publikum zum Mitmachen animiert, ist das nicht annähernd peinlich. In „Zimmer Nummer vier“ geht’s hauptamtlich die Post ab. Da fällt schon mal ein Stuhl um. Tempo, Rhythmus, Energie. Das ist Rock‘n’Roll. Von diesem Wirbelwind Johanna Zeul wollen wir in Zukunft noch viel mehr sehen und hören!
Beate Moeller © 2011 BonMoT-Berlin
So geht das 16. Chansonfest Berlin im Corbo weiter:
Freitag, 28. Oktober 2011
Martin Klein – Adwoa Hackman – Jan Frisch – Ulla & Komplizen
Samstag, 29. Oktober 2011
Schwarz un Schmitz – Kiki Brunner – illute – Helikon (Nachwuchspreisträger 2011)
Alle weiteren Infos:
www.chansonfest-berlin.de
www.corbo-berlin.de – Kartentelefon: 030 – 53 60 40 01
Gastgeberin Tanja Ries präsentiert am Di, 1. November 2011 im Corbo ihr neues Solo „Ich möchte Töne“. Wiederholungen gibt es von Do, 3.11. bis Sa, 5.11.2011 ebenfalls im Corbo.
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Hand in Hand gewinnt den Publikumspreis beim Berliner Chansonfest 2011
Goldener Rabe für Helikon beim Berliner Chansonfest 2011
5. Deutscher Nachwuchspreis beim 16. Chansonfest Berlin
Musikalische Vielfalt und beeindruckende deutsche Texte
BERLIN (gc) – Auf der Bühne des Corbo in Treptow, gleich hinter der Grenze zum szenelastigen Nord-Neukölln, stellten sich am Freitag beim Wettbewerb um den Nachwuchspreis des Chansonfestes die sechs Finalisten der Jury und dem Publikum. Es ging um vier Preise: drei mit Preisgeldern und Auftrittsmöglichkeiten dotierte Jury-Preise und einen Publikumspreis. Die erfahrene Chansonniere Tanja Ries, die nach eigener Aussage selbst noch nie an einem Wettbewerb teilgenommen hat, führte durch den Abend. Angenehm ruhig und konzentriert hat sie die notwendigen Umbaupausen überbrückt. Weiterlesen
Goldener Rabe für Helikon beim Berliner Chansonfest 2011
Hand in Hand und Anna Piechotta auf Platz zwei und drei
BERLIN (bm) – Am zweiten Tag des Wettbewerbs um den 5. Nachwuchspreis beim 16. Chansonfest Berlin auf der Kleinkunstbühne Corbo hat die Jury ihre Wahl getroffen. Den ersten Preis, den Goldenen Raben, hat Helikon erhalten. Die Band aus Hamburg war in Berlin in kleiner Besetzung aufgetreten, nur ein bißchen un-unplugged. Sängerin Anne Otto und Gitarrist Jochen Schmadtke – der harte Kern – hatten Simon Fröhlich als dezente Verstärkung am E-Bass mitgebracht.

Der Silberne Rabe ging an das Duo Hand in Hand, das bereits am Vortag die Zuschauer begeistert hatte und deshalb schon den Publikumspreis mit nach Hause nehmen durfte.
Die exaltierte Anna Piechotta, eine Sängerin, die sich selbst am Flügel begleitet, hat für die Performance ihrer unverschämten Lieder den Bronzenen Raben erhalten.
Am Donnerstag, 27. Oktober, geht das Chansonfest Berlin dann richtig los. Weitere Infos hier.
Wer das im Corbo miterleben möchte – und das ist eine echte Empfehlung – sollte den Weg nach Alt-Treptow nicht scheuen (so weit ist der gar nicht!) und sich ganz schnell Karten reservieren: Tel. 030-53 60 40 01
Beate Moeller © 2011 BonMoT-Berlin
Ausführlicher Bericht über den 5. Nachwuchspreis beim 16. Chansonfest Berlin von Gilles Chevalier folgt. Hier.
Hand in Hand gewinnt den Publikumspreis beim Berliner Chansonfest 2011
Am Sonnabend fällt die Entscheidung der Jury
BERLIN (bm) – Am Freitag hat Gastgeberin Tanja Ries das 16. Chansonfest Berlin auf der Kleinkunstbühne Corbo eröffnet – mit dem Wettbewerb um den Nachwuchspreis des Chansonfests. An zwei Tagen kämpfen sechs Teilnehmer um den Publikumspreis und die drei Preise der Jury.
Nominiert waren: Das Duo Leopard, das diesmal als Trio aufgetreten ist, die Chansonsonniere Erna Schmidt, das Damenduo Hand in Hand, die Band Generat mit ihrer Sängerin Kathy Kreuzberg, Anna Piechotta von den Hamburger Dramaqueens und die Formation Helikon aus Hamburg.
Das Publikum hatte bei dieser ebenso vielseitigen wie hochkarätigen Auswahl keine leichte Entscheidung zu fällen – sich jedenfalls für Hand in Hand entschieden. Annett Lipske und Beate Wein überzeugten mit Miniaturschlagzeug und dem guten alten Fender Rhodes und nicht zuletzt sich selbst. Als „Barfussbossa“ und „Firlefunk“ bezeichnen sie ihre Musik, mit der sie das Corbo geswingt haben.
Die Jury wird ihre endgültige Entscheidung nach der Show am Samstag treffen. Zunächst hat sie nur die drei Kandidaten ausgewählt, die dann Gelegenheit haben, sich ausführlicher vorzustellen. Und das sind: Hand in Hand, Helikon und Anna Piechotta. Es wird ein erster, zweiter und dritter Platz für den Raben vergeben, in der üblichen Wertigkeit der Metalle.
Wer das im Corbo miterleben möchte – und das ist eine echte Empfehlung – sollte sich ganz schnell Karten reservieren: Tel. 030-53 60 40 01
Beate Moeller © 2011 BonMoT-Berlin
Ausführlicher Bericht von Gilles Chevalier folgt. Hier.