Quatsch mit tieferer Bedeutung

Zum Tod von Olaf Böhme

von Harald Pfeifer

DRESDEN – Allgemein verbindet man den Dresdner Doktor der Mathematik und Kabarettisten Olaf Böhme mit seiner Figur des „betrunkenen Sachsen“. Damit feierte er vor knapp 30 Jahren große Erfolge. Die betütelte Volksfigur passte präzise in die Zeit der aufkommenden Comedy, in der über Jux und Dollerei kaum etwas ging. Zwar war da oft weit mehr, aber man war halt auf Spaß aus. Genau das führte dazu, dass er auch über die Grenzen Sachsens hinaus wahrgenommen wurde.

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Grandseigneur, Demokrat, Prinzipal und Mime – Portrait F.-W. Junge

Der Dresdner Friedrich-Wilhelm Junge wird 80

von Harald Pfeifer

DRESDEN – Sein Markenzeichen ist der kahl geschorene Schädel. Den gibt es, seit eine Rolle das verlangte, und so ist es dann geblieben. In jenen Jahren und dazu in der DDR wirkte sowas eher provokant als modern. Und doch ist Friedrich-Wilhelm Junge vor allem ein Menschenfreund: offen, begeisterungsfähig und getrieben von einem sehr eigenen Freiheitswillen. In Dresden gilt er als moralische wie auch künstlerische Institution. Am 15. Juli hat er sein 80. Lebensjahr vollendet.

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Ist das komisch? – Worüber die Jugend lacht

„Was ist klein, grün und hat drei Augen?“ – Ein Humorexperiment im Dresdner Theater der jungen Generation

von Harald Pfeifer

DRESDEN – Am Anfang stand für den Regisseur Niels Zapfe die Frage infolge des Anschlages auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris, wer eigentlich bestimmt, was Satire darf? Und auf die fand er auf die Schnelle keine Antwort. Ungelöste Fragen sind aber das Material, aus dem Theater gemacht wird.

In diesem Fall im Theater der jungen Generation. Für die Arbeit an der Frage, was Satire nun darf, hatte der Regisseur sich einen kompetenten Partner gesucht. Weiterlesen

Mitten aus dem Dorfleben: gelungenes Solo von Peter Flache

Backe - Foto © Carsten NüsslerPremiere auf dem Dresdner Theaterkahn: „Backes Fest“

von Harald Pfeifer

DRESDEN – Da steigt ein Fest im Dorf, Backe ist schon auf dem Weg, trifft aber dann Hinz und Kunz, genauer: das Publikum und plaudert sich fest. Er redet über das Dorf Malzau, seine Bewohner, deren Macken und überhaupt über die Welt und all jene Erkenntnisse, die diese ihm unweigerlich aufdrängt. Das ist ernst wie auch komisch, immer aber nah am Leben. „Backes Fest“ heißt das neue Solo von Peter Flache, das am 5. Dezember auf dem Theaterkahn in Dresden erstmals über die Bühne ging.
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Dem alltäglichen Wahnsinn eine Stimme geben – Kritik Erik Lehmann

Erik Lehmann: „Uwe Wallisch – Der Frauenversteher“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Gleich zu Beginn macht Erik Lehmann klar, dass der Titel nichts mit dem Programm zu tun hat. Das Publikum im Kreuzberger BKA-Theater wundert sich. Auch solle es an diesem Abend nicht um die große Politik gehen, denn die ist einfach nicht sexy genug. Stattdessen, so der 1984 geborene Lehmann, sollen die Probleme des kleinen Mannes im Mittelpunkt stehen.

Und davon gibt es reichlich. Da ist Uwe Wallisch aus Dresden, der mit Hornbrille und einem Jäckchen aus Ballonseide auftritt. Weiterlesen

Dresdner Satire-Preis 2017 für Erik Lehmann und Fee Badenius

Satire altert nicht

von Harald Pfeifer

DRESDEN – Das Spiel auf der kleinen Bühne ist immer wieder neu, wenn das Handwerk stimmt, wie auch der Elan und der Witz schließlich sowohl eine Ursache hat als auch eine gezielte Absicht zu erkennen ist. Das war in Dresden am Wochenende vor Ostern bei Breschke & Schuch wieder einmal deutlich geworden.

Zum vierten Mal wurde dort der Dresdner Satire-Preis vergeben. Eine vierköpfige Jury hatte den Gewinner des Hauptpreises ermittelt, und einen Publikumspreis hatten die Zuschauer vergeben. Mit dem Hauptpreis wurde der Kabarettist Erik Lehmann aus Dresden ausgezeichnet, und das Publikum wählte die aus dem Ruhrgebiet stammende Musikkabarettistin Fee Badenius aus. Weiterlesen

Probe aufs Exempel: Wenzel und Mensching schminken sich wieder

2015-07-31 Wenzel & Mensching 3 - Foto © Carlo WankaFünf exklusive Auftritte im Oktober 2016

von Harald Pfeifer

Das ist nun nicht der Rücktritt vom Rücktritt in der Art „die können‘ s nicht lassen“, das ist aber auch nicht ein streng limitiertes Bühnenprojekt. Es ist einfach eine Leidenschaft. Die Clowns-Rolle ist ohnehin eine Lebensform, eine Art der Welt zu begegnen. Fast 20 Jahre hatten die beiden vor Jahren damit zugebracht, den Ernst der Welt auszulachen, die Verhältnisse, wie sie es selbst formulieren, zum Tanzen zu bringen. Einst waren das sozialistische, nun sind es kapitalistische und in beiden Fällen geht es um den Spott über die Sieger der Geschichte, und wie sie sich immer wieder so ernst nehmen. Weiterlesen

Clip zum Sonntag: Anything to say? von Davide Dormino

„Anything to say?“ – Der vierte Stuhl ist für uns!
Interaktive Skulptur auf dem Gelände der ufaFabrik

Seit dem 3. Mai kann man das Kunstwerk des italienischen Bildhauers Davide Dormino besichtigen und besser noch: mit ihm interagieren!

Die Bronzeplastik „Anything To Say?“ stellt Chelsea Manning, Julian Assange und Edward Snowden als lebensgroße Figuren dar. Der vierte Stuhl ist leer. Frei für jeden, der sich die Freiheit nehmen möchte, seine Meinung zu äußern. Wir haben das gleich am ersten Tag ausprobiert. Und zum Glück war Klaus Böttcher von KIEKE MA FILM BERLIN dabei, der das alles aufgenommen hat.
 

 

Ausstellung
„Anything to say?“ von Davide Dormino in der ufaFabrik | Internationales Kultur Centrum ufaFabrik e.V. | Viktoriastraße 10 – 18 | 12105 Berlin | U Bahn Linie 6 Ullsteinstraße | vor dem Theatersaal
Mo. 4. Mai bis Di. 9. Juni 2015 | Mo-So 10 h bis 22 h | Eintritt frei

 

Dresdner Satirepreis 2015 gleich doppelt für Joachim Zawischa

Dresdner Satire-Preis 2015Gemeinsame Entscheidung von Publikum und Jury

von Beate Moeller

DRESDEN – Der Gewinner des Jurypreises beim Dresdner Satire-Preis steht fest. Das Publikum hat sich ebenfalls für ihn entschieden: Joachim Zawischa erhält beide, den Jury- und den Publikumspreis. Am 2. Oktober 2015 spielt er sein komplettes Programm im Dresdner Kabarett Breschke & Schuch.

Wolfgang Stumph bescheinigte Joachim Zawischa in der Laudatio eine „eindrückliche Authentizität der Gedanken“. Der Kabarettist und Schauspieler wurde 1965 in Riesa geboren und lebte zwei Jahre in der Dresdner Neustadt. 2010 hatte sein erstes Kabarett-Programm Premiere. Dafür erhielt er bereits den Goldenen Rottweiler 2010, Das schwarze Schaf 2010 (2. Platz) und den Hallertauer Kleinkunstpreis 2014. Weiterlesen

Charlie, Pegida oder Winnetou? – Kolumne von Mr. Rainer Ernst

Mr. Rainer Ernsts KolumneFreunde, Freunde! Sind wir für alles oder gegen nichts?

Eine Woche lang Massendemonstrationen in Europa lassen viele umdenken, mich auch!

Ich könnte platzen, so dreht sich mein Schädel, ich weiß gar nicht so Recht, wo ich anfange.

Also reflektieren wir erstmal die letzten Tage mit ihren grausigen Ereignissen: Die Welt erfährt, dass in Paris Weiterlesen

Zeichen setzen: Der Dresdner Satire-Preis 2015

Dresdner Satire-Preis 2015Jetzt noch bewerben: Einsendeschluss 31.12.2014

von Beate Moeller

Das Dresdner Kabarett Breschke & Schuch hat im vergangenen Jahr den Dresdner Satire-Preis ins Leben gerufen. Jetzt geht er in die zweite Runde.

Zu gewinnen gibt es einen Jurypreis, der Weiterlesen

Rainald Grebe auf Tour mit der „Berliner Republik“

Rainald Grebe – Foto © Gesa Simons_ PR HP Agentur Alexia AgathosAb 1. April 2014 in ganz Deutschland unterwegs

(bm) – Es gibt nicht viele Künstler, die sich allen Kategorien entziehen und trotzdem ein großes Publikum durch alle Schichten, Alter und Geschlechter begeistern können.

Rainald Grebe ist einer der wenigen. Als er im Dezember das Programm „Berliner Republik“ im Berliner Admiralspalast zur Premiere gebracht hat, war unser Kritiker begeistert. Die Besprechung von Axel Schock kann man HIER lesen.

Im April gehen Rainald Grebe & das Orchester der Versöhnung mit dem Programm auf Tournee.

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Erich-Kästner-Preis 2013 für Dieter Hildebrandt

Dieter Hildebrandt  A – Foto © Rudolf KlaffenböckPreisverleihung am 1. September –
Roger Willemsen hält die Laudatio

DRESDEN (bm) – In einem Interview hatte Erich Kästner ihn einst als „hoffnungsvolles Nachwuchstalent“ gelobt: Dieter Hildebrandt, Urgestein des politischen Kabaretts und Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft wurde einem Millionen-Publikum durch die Kabarettsendung “Scheibenwischer” bekannt. Weiterlesen

Autor und Kabarettist Peter Ensikat ist gestorben – Nachruf

Peter Enskiat - Foto Webseite DistelMit scharfem Blick und sanftem Druck

Am 18. März 2013 ist der Kabarettist und Schriftsteller Peter Ensikat nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren gestorben. Gemeinsam mit Wolfgang Schaller war er in den achtziger Jahren der am meisten gespielte DDR-Kabarettautor. In den Neunzigern avancierte er zum erfolgreichen Buchautor, der – indem er vom Alltag im Osten erzählte – Brücken im vereinten Deutschland geschlagen hat. Harald Pfeifer erinnert an ihn.

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The Incredible Herrengedeck auf Tour durch Deutschland und die Schweiz

The Incredible Herrengedeck – Foto © Tilman Engel
The Incredible Herrengedeck – Foto © Tilman Engel
Proleten-Punk und Schunkel-Chansons
BERLIN (bm) – Die Berliner Szene-Band beglückt 2013 mal wieder die Provinz. Mit Klavier, Gitarre und Kontrabass bewaffnet ( siehe Foto) spielen sie gut gelaunt den „Soundtrack zum Untergang der Welt“.

Alte und neue Songs haben Tapani Gradmann, Daniel Thylmann und Robert Rating im Gepäck – sicher auch den einen oder anderen „Kiezkracher“ und ihren Hit „Berlin stinkt“.

Termine: Weiterlesen