Kleine Häppchen vom großen Mythos

Die Revue „Berlin Berlin“ versucht sich am verruchten und vibrierenden Entertainment der „Goldenden 20er Jahre“

von Axel Schock

BERLIN – Wer auch immer sich den Begriff der „Goldenen Zwanziger Jahre“ einst ausgedacht hat, er oder sie war ein genialer Marketingstratege. Denn „golden“ war dieses Jahrzehnt lediglich für die Happy Few, die nicht als Arbeitslose oder verarmt ums Überleben kämpften oder menschenunwürdig in Mietskasernen mehr vegetierten, denn lebten. Die lichterglänzenden Etablissements am Tauentzien, am Potsdamer Platz oder am luxuriösen Ende der Friedrichstraße konnten sich die Durchschnittsberliner kaum leisten. Der Glamour dieser Tage aber ist längst zum märchenhaften Mythos geronnen, der nun, ein Jahrhundert später, einmal mehr fasziniert und inspiriert. Volker Kutschers Romanreihe und die Netflix-Verfilmung unter dem Titel „Babylon Berlin“ haben den sich wandelnden Geist und die widersprüchliche Gesellschaft zwischen Rausch und Verderben eindringlich erfasst und damit einen neuerlichen Hype ausgelöst.

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Der Clip zum Sonntag: Lisa Catena – Twitterer mit Frustrationshintergrund

Aus Ihrem neuen Programm Grenzwertig

Homepage Lisa Cantena  mit allen weiteren Tourterminen

„Endlich mal wieder Jemand, der auf der Bühne auch etwas zu sagen hat!“

Empfehlungen: Schaut Euch auch den Clip über Fussball an. Und dann am

Freitag 22. Juni 18 – Hamburgpremiere im PolittbüroWorld of Friends

Punktlandung – Kritik Tim Fischer

Tim Fischer: „Absolut!“

von Marianne Kolarik

„Ich werd‘ auf einmal kapieren, worum sich alles dreht“, heißt es in Ludwig Hirschs (1946 -2011) „Komm, großer schwarzer Vogel“, ein Lied, das Tim Fischer in seinem gefeierten Programm „Absolut!“ als Zugabe singt. Aber was heißt schon singen?

Der Chansonnier ist dort angekommen, wo alle hin wollen: im Himmel der theatralischen Umsetzung, einer zuvor noch nie erlebten Interpretation eines Textes, der im Zusammenklang mit der Musik neue, ungeahnte Dimensionen erhält: das Wissen um den Sinn des Lebens. „Ich werd‘ singen, ich werd‘ lachen, ich werd‘ endlich glücklich sein“, so die letzte Zeile des Liedes, mit der Fischer eine fern liegende Zukunft erreicht hat.
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Der Clip zum Sonntag: Ralph Ruthe – Kopfkirmes

Ruthe-Cartoons – Klink Dich aus, schmeiß Dich weg: DÖP

Ralph Ruthe ist Autor, Musiker, Filmemacher und Cartoonist.
Mit 14 Jahren textete er für das MIKE-Heft der Volksbanken, später schrieb er Geschichten für die Käptn-Blaubär-Serie. Ab 1999 war er Teil des MAD Magazins. Seit 2003 konzentriert er sich auf „Shit happens“. Dafür erhielt er vier mal in Folge den „Sondermann“-Preis der Frankfurter Buchmesse, für seine Videos wurde er mit Kurzfilmpreisen ausgezeichnet.
Bei seinen Trickfilmen spricht er alle Figuren selbst, führt Regie und komponiert auch die Musik.

Mit seiner Multimedia-Liveshow, tritt er auch auf Kleinkunstbühnen auf.

Homepage Ruthe  – World of Friends

Explosion auf der Bühne – Stimmung! – Kritik Konrad Stöckel

Konrad Stöckel: Wie man mit AC/DC das Licht aus macht

von Carlo Wanka

2016-10-01-konrad-stoeckel-in-den-wuehlmaeusen-2-foto-carlo-wankaBERLIN – 16:27 Uhr fand am Samstag, den 1. Oktober 2016, eine Hausstaubexplosion statt. Eine riesige Stichflamme schoss auf der Bühne hoch. Menschen kamen nicht zu Schaden. Es war auch ganz klar kein Terroranschlag in den Wühlmäusen, auch musste die Feuerwehr nicht eingreifen, denn Konrad Stöckel, der Wissenschaft- und Freak-Show Spezialist, hatte die Situation im Griff.

Der Hamburger Spaßlaborant und Trixer Konrad Stöckel war nach Berlin gekommen, um mit seiner Wissenschafts-Show einige Aha-Effekte zu präsentieren. Mit absurdem Entertainment, irren Versuchen und viel Konfetti heizte er dem Publikum ordentlich ein. Weiterlesen

15. Hamburger Comedy-Pokal

logo-hamburger-comedy-pokal20 Comedians für den Hamburger Comedy-Pokal 2017 gesucht

HAMBURG – Bloß nicht den Bewerbungsschluss verpassen! Der Wettbewerb um den 15. Hamburger Comedy Pokal findet vom 27. Januar bis zum 30. Januar 2017 statt. Noch kann man sich anmelden.

SolistInnen, Duos und Trios aus den Bereichen Comedy, Stand Up Comedy, Kabarett und Musik-Comedy mit Bühnenerfahrung können sich bewerben. Weiterlesen

Kabarettistische Jahresrückblicke 2015

Weihnachtsbaum2016-Foto BMoellerWas bleibt, was kann weg? – Kabarettisten ziehen Bilanz

von Beate Moeller

 

Das Silvesterfeuerwerk ist abgefackelt, der Kalender zeigt 2016. Mit guten Wünschen für die Menschen und die Welt beginnen wir das Neue Jahr und freuen uns auch auf eine pralle Kabarettsaison voller Überraschungen.

Doch solange noch ein letzter Weihnachtsbaum den Gehweg versperrt, ist das alte Jahr noch nicht richtig vorbei. Zeit genug, noch einmal zurückzuschauen. Schließlich liegen 366 Tage vor uns, in denen neuer Schaden angerichtet werden kann…

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„By the Way – kann man davon leben?“ – Premiere im Polittbüro

By the Way - Foto PolittbüroGeschichten von vor und hinter der Bühne, sowie wilde Entwürfe und Spekulationen aus dem Leben des fahrenden Volkes

HAMBURG (bm) – „Sie haben noch zwei Monate zu leben“, sagt der Arzt zum Musiker. – „Schön“, antwortet der, „Wovon? “ Ein Witz unter Profis.

Wie es immer so ist: Da kennt man die Kollegen seit Jahren, hat schon lange Projekte miteinander vor, und dann trifft man sich ausgerechnet im Backstage einer Galaveranstaltung. Peinlich. Wie dem Kollegen erklären, was man da macht? Weiterlesen

Eigentlich ganz glücklich – Kritik Ehnert vs. Ehnert

2015-04-23 Ehnert versus Ehnert im BKA - Foto © Carlo Wanka 01aEhnert vs. Ehnert: „Zweikampfhasen“

von Beate Moeller

BERLIN – „Ein bulgarisches Sprichwort sagt: Der Teufel weiß alles. Bloß er kennt nicht den Ort, an dem die Frauen ihre Messer schleifen.“ – Aber vorne angefangen:

Hand in Hand betritt es die Bühne, das strahlende Paar, das zähnebleckende Eheglück. Jennifer und Michael Ehnert, seit acht Jahren perfekt verheiratet. Zwei, die sich gefunden haben, um „come what may“ den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen – die große Liebe ohne Anfang und ohne Ende, schicksalsschwer ins Gold graviert.

Doch was ist geworden aus der Verliebtheit von vor acht Jahren? Michael Ehnert brüllt die Antwort den Zuschauern im Kreuzberger BKA-Theater entgegen: „Wir sind angekommen in der Ruhe und Gelassenheit des Paaralltags!“ Weiterlesen

Ein großes Dankeschön an unsere Freunde

Heute möchten wir uns nur mal so zwischendrin bedanken bei den Menschen, die liveundlustig unterstützen. Seit 5 Jahren betreiben wir dieses Portal. Gut 900 Artikel stehen online. 250.000 Stammleser greifen regelmäßig auf liveundlustig zu. Einer von ihnen hat schon mal 50 Cent über Flattr gespendet. Wirklich wahr! Darüber haben wir uns gefreut, überlegen inzwischen – nachdem der Flattr-Button jetzt seit 3 Jahren unter jedem Artikel erscheint – jedoch, ob wir auf ihn verzichten sollen. Was meint Ihr? Weiterlesen

3. Hamburger Chanson-Fest mit Deutschem Chanson-Preis im Mai

logo_chansonfest3_2015Jetzt für den Nachwuchspreis bewerben! Einsendeschluss: 31. März 2015

von Beate Moeller

HAMBURG – Um das deutschsprachige Chanson zu fördern, veranstalten das Hamburger Theaterschiff „Das Schiff“ und die Produktionsfirma „Theaterplatz“ im Mai 2015 das 3. Hamburger Chanson-Fest.

Im Rahmen des Chanson-Festes werden zwei Preise verliehen: der „Deutsche Chanson-Preis“ und der „Deutsche Chanson-Preis-Nachwuchspreis“. Der „Deutsche Chanson-Preis“ ist ein mit 3.000 Euro dotierter Ehrenpreis, über den die Jury vorab entscheidet.
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Boulevard brutal – Kritik Ingolf Lück

Ingolf Lück Seite eins 01 - Foto Volker ZimmermannIngolf Lück: „Seite eins“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Im Berliner Tipi am Kanzleramt hat Ingolf Lück die Berlin-Premiere des Theaterstücks „Seite eins“ gefeiert. Das Lehrstück von Johannes Kram, der Ende der Neunziger als PR-Stratege von Guildo Horn für Wirbel sorgte, zeigt exemplarisch die Mechanismen des Boulevard-Journalismus auf und gibt Ingolf Lück ganz nebenbei die Möglichkeit, sich von einer anderen als der komischen Seite zu zeigen.

Er spielt Marco, einen erfahrenen Reporter einer Boulevardzeitung. Viele Geschichten hat er in seinem Blatt schon, nun sagen wir, gestaltet. Jeden Tag jagt er nach einer neuen Story für die „Seite eins“. Anfangs zeigt er sich verwundbar, will Weiterlesen

Was bleibt von 2014: Sonderbare Typen und ein Haufen Schrott – Kritik Jahresrückblick

JEP-MHT Christoph Jungmann als Angela - Foto Carlo Wanka  © 2015 BonMoT-BerlinDer kabarettistische Jahresrückblick 2014 vom Jahresendzeit-Team

von Beate Moeller

BERLIN – „Superlein, superlein“ singen sie – vermeintlich – aber spätestens, wenn Hannes Heesch die Bühne betritt, unter der Blondhaarperücke huldvoll Zähne bleckend, kapiert man, dass es „Super-Leyen, Super-Leyen“ heißt.

Der kabarettistische Jahresrückblick im Mehringhof-Theater ist Kult in Berlin. Die Vorstellungen sind lange im Voraus ausverkauft, und das hat gute Gründe:

Angela Merkel, im pinken Dreiknopfblazer gespielt von Christoph Jungmann, führt durchs Programm und schnattert dabei so munter und hemmungslos durch die Weltgeschichte, dass es eine wahre Wonne ist. Weiterlesen

Sie verlassen den demokratischen Sektor – Kritik Team & Struppi

SAMSUNGTeam & Struppi mit ihrem zweiten Programm „Der Fall Weiss“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Frische und Tabulosigkeit zeichnen das Programm „Der Fall Weiss“ aus. Team & Struppi fegen alle Konventionen von der Bühne des Distel-Studios und manövrieren ihre Figuren bisweilen in die äußerste rechte Ecke.

Erstaunlich, mit welch einfachen Ideen sie dann wieder den Weg zurück finden. „Die Machtergreifung“ hieß ihr erstes Programm, konsequent trägt das zweite den Titel „Der Fall Weiss“ – unter diesem Codenamen hat das Oberkommando des Weiterlesen