Ein politisch-melancholisch, aufrüttelnd-beruhigender Abend – Kritik

Wilfried Schmickler - Foto www.wilfriedschmickler.deWilfried Schmickler:
„Ich weiß es doch auch nicht“

BERLIN (gc) – Böse und laut – das ist Wilfried Schmickler! Jedenfalls wenn man ihn nur nach den Nummern beurteilt, mit denen er traditionell die „Mitternachtsspitzen“ im WDR-Fernsehen beendet.

In Wirklichkeit ist er wesentlich vielseitiger. Das beweist er seit August 2012 mit seinem neuen Programm „Ich weiß es doch auch nicht“. Seine gefeierte Berlin-Premiere erlebte das Programm in den ausverkauften Berliner Wühlmäusen.

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Heinrich Pachl ist gestorben – Nachruf

Heinrich Pachl © theaterkontorKÖLN (mk) – Die Nachricht vom Tod des Kölner Kabarettisten Heinrich Pachl in der Nacht zum Sonntag in seinem Haus in Köln Nippes spricht sich wie ein Lauffeuer im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Obwohl bekannt war, dass er vor rund zehn Jahren an Krebs erkrankt war, will man kaum glauben, dass es den „Agenten für vertrauensstörende Maßnahmen“ nicht mehr geben soll. „Nicht zu fassen“ hieß 1994 sein erstes Soloprogramm. Das letzte, mit dem er im März 2011 Premiere feierte „Das überleben wir“.

Der 1943 im baden-württembergischen Nordrach geborene Kabarettist gehörte zu jenen Zeitgenossen, die sich immer und überall dort einmischten, wo der „Fisch vom Kopf her stinkt“, also da, wo die Mächtigen in Politik und Gesellschaft über die Köpfe der Bevölkerung hinweg agieren. Weiterlesen

Aktionärsversammlung der Vertrauensstörer – Heinrich Pachl

Heinrich Pachl: Das überleben wir – Premiere

Heinrich Pachl © theaterkontorMEERBUSCH (bm) – Unter diesem zukunftsfrohen Motto lädt das Institut für Vertrauensstörende Maßnahmen zur Jahreshauptversammlung, die am Mittwoch, 30. März, im Wasserturm Meerbusch stattfindet. Und Heinrich Pachl als Managing Director legt Rechenschaft ab. Da wird Bilanz gezogen und Ausblick gehalten und Kassensturz gemacht – und ob dann was für die Gewinnausschüttung übrig bleibt, muss der Abend zeigen.

Die Zuschauer, die mit Erwerb der Eintrittskarte Aktionäre werden, haben ein Recht auf Rendite. Aber immer nur den Finger in die Wunde legen und das Lachen im Hals zum Steckenbleiben zu bringen – das reicht nun wirklich nicht mehr! Da muss eine klare Alternative aufgezeigt werden, damit es auch zu Entscheidungen kommen kann.

Was hilft wirklich und nachhaltig gegen die neue Kriegs-Demagogie, den nervigen Sozial-Populismus, die geistig-moralische Sterbehilfe, Finanz-Verschleierung und alles andere, was der Markt von Stimmung und Meinung derzeit hergibt. Lassen wir uns die Grenzen der Unzumutbarkeiten noch mehr erweitern? Wollen wir wieder das Primat des Politischen, oder begnügt man sich weiterhin mit politischen Primaten? Welches Maximum an Widersinn kann der deutsche Durchschnittsbürger mit einem Minimum an Berstschutz aushalten?

Geht es darum die Verhältnisse zu ändern? Oder darum zu trainieren, wie man den laufenden Schwachsinn überhaupt noch aushalten kann? Geht es weiterhin darum, die Enttäuschten zu trösten, die Hoffnungslosen hinzuhalten, die Müden zu ermutigen, aber die Wütenden zu ermüden? Oder soll man nicht jetzt endlich mal, aus Frust, Wut und Empörung erneuerbare Energien schaffen? Da wird kontrovers debattiert, und Pachl muss an vielen Meinungsfronten kämpfen. Duelle zwischen Pointen-Pistole gegen Kalauer-Kanone sind zu befürchten.

Aber es gilt weiterhin die Devise: Wer will, der kann, und wer nicht kann, der will nicht, und wer nicht will, der kann uns mal, aber das kann nun wirklich keiner wollen. So dass sich der Eintritt mit Vergnügen und Lachen verzinst. Also: Das überleben wir!

Premiere ist am
Mittwoch, 30. März 2011 im Forum Wasserturm, Meerbusch

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