Grober Unfug und große Kunst – Kritik Nessi Tausendschön

Nessi Tausendschön - Foto © Uwe WürzburgerNessi Tausendschön:
„Essig im Herz der Limonade“

von Marianne Kolarik

KÖLN – Zum Sprichwort wird der Titel ihres neuen Programms vermutlich nicht: „Essig im Herz der Limonade“ klingt zwar hübsch, bedarf aber der näheren Erläuterung. Das weiß auch Nessi Tausendschön, die Schöpferin dieser Metapher und klärt über deren tieferen Sinn auf: Wenn etwas so Schönes wie Limonade durch Zugabe von Essig mit einem Schlag zerstört wird.

Davon kann die Chanteuse denn auch so manches Liedlein singen und tut es umgehend. Und zwar Weiterlesen

Ein großes Dankeschön an unsere Freunde

Heute möchten wir uns nur mal so zwischendrin bedanken bei den Menschen, die liveundlustig unterstützen. Seit 5 Jahren betreiben wir dieses Portal. Gut 900 Artikel stehen online. 250.000 Stammleser greifen regelmäßig auf liveundlustig zu. Einer von ihnen hat schon mal 50 Cent über Flattr gespendet. Wirklich wahr! Darüber haben wir uns gefreut, überlegen inzwischen – nachdem der Flattr-Button jetzt seit 3 Jahren unter jedem Artikel erscheint – jedoch, ob wir auf ihn verzichten sollen. Was meint Ihr? Weiterlesen

Dem Hammer eines Gottes Wotan gleich: Jochen Malmsheimer

Jochen Malmsheimer - CD - Ermpftschnuggn trødåJochen Malmsheimer: „Ermpftschnuggn trødå! – hinterm Staunen kauert die Frappanz“

Vom Montag, 17. November, bis Mittwoch, 19. November 2014, tritt Jochen Malmsheimer in Berlin auf, mit seinem Programm „Ermpftschnuggn trødå! – Hinterm Staunen kauert die Frappanz“. Grund genug, hier das Programm mit der Besprechung der CD vorzustellen.

von Hans-Jürgen Lenhart

„Erst steht der Titel, dann kommt der Text“, erklärt Kabarettist Jochen Malmsheimer seine Methode, auch wenn man nicht so ganz weiß, ob man ihm das abnehmen soll.
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Ensemblekabarett mit Bär – Premierenkritik Kom(m)ödchen

Kom(m)ödchen Ensemble 2014 - Foto © Christian Rolfes - Collage Carlo WankaKom(m)ödchen: „Deutschland gucken“

von Olaf Cless

DÜSSELDORF – Das Kom(m)ödchen ist schon ein Phänomen. Seit über acht Jahren spielen sie hier das Stück „Couch – Ein Heimatabend“. Auch die Folgeproduktionen „Sushi“ und „Freaks“ sind Dauerbrenner geworden. Alle drei Programme laufen weiterhin fröhlich im Spielplan nebeneinander her. Angesichts dieses Erfolgs hätte das von Kay S. Lorentz geführte Haus nicht unbedingt etwas Neues aus der Taufe heben müssen. Hat es aber glücklicherweise doch. Am 23. Oktober schlug die Premierenstunde von „Deutschland gucken“. Weiterlesen

Pigor & Eichhorn mit Band im BKA in Berlin

Pigor mit Band - Foto © Thomas NitzDas Konzert mit Songs aus fast allen Programmen – 28. – 30. August 2014

Pigor & Eichhorn, die anerkannten Erneuerer des deutschen Chansons, präsentieren sich in einer neuen Formation: Mit Bass, Gitarre und Schlagzeug rocken, swingen und rappen sie sich an die wunden Stellen der zeitgenössischen Befindlichkeiten heran.

Dabei wird den Kevins dieser Welt ebenso genüsslich einer eingeschenkt wie maulenden Rentnern, unfähigen IT-Entwicklern so virtuos auf die Finger gehauen wie bedienungsunwilligen Wurstverkäuferinnen.

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Schonungslose Brunftzeit: Platzhirschinnen

Platzhirschinnen_Plakat_klNessi Tausendschön präsentiert die Platzhirschinnen im Düsseldorfer Kom(m)ödchen – mit Etta Scollo und Anka Zink und Band

von Marianne Kolarik

DÜSSELDORF – „Heute Abend wird es schön“, verspricht Nessi Tausendschön zu Beginn des Abends im Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Draußen vor der Tür tobt die Meute, auf der Bühne zeigen die „Platzhirschinnen“, wie frau es gepflegt krachen lässt. Und zwar ganz im Zeichen der neuen deutschen Leichtigkeit – und nicht zuletzt dank einer grandiosen Band. Laia Genc am Flügel, Ulla Oster am Kontrabass und Carola Grey am Schlagzeug sind ein tolles Weiber-Trio mit jeder Menge musikalischer Power, die sich aus stupendem Können und harmonischem Zusammenspiel speist.

Die Idee, eine Art Ladies Night zu präsentieren, ist zwar nicht neu, überzeugt aber dennoch dank der ausgewählten Gästinnen („das sagen wir immer“). An diesem Abend stellt Frau Tausendschön die aus Sizilien kommende Musikerin und Sängerin Etta Scollo vor („sie muss nicht witzig sein, weil sie eine so tolle Stimme hat, ich schon“). Weiterlesen

Einen Sekt auf das Proseccopack! – Kritik Proseccopack

ProseccoPack - Foto Christian Rolfes - Design CWankaProseccopack: „Frau der Ringe“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Es ist die letzte Chance, diese Produktion zu sehen! Seit 2011 tourt das „Proseccopack“ mit dem Programm „Frau der Ringe“ durch die Lande. Zum letzten Mal wird die Produktion in der Berliner Bar jeder Vernunft gespielt. Nora Boeckler, Melanie Haupt und Judith Jakob spielen eine fein gesponnene Geschichte der Kom(m)mödchen-Autoren Dietmar Jacobs und Christian Ehring.

Drei Schulfreundinnen treffen auf der Hochzeit einer vierten Klassenkameradin zusammen und ziehen Bilanz. Weiterlesen

Caféhaus oder Oktoberfest? Was ein Wiener von den Deutschen hält – Kritik Severin Groebner

Ausgewandert: Severin Groebner – Foto © Derek Henthorn
Ausgewandert: Severin Groebner – Foto © Derek Henthorn
Severin Groebner: „Servus Piefke!“

KÖLN (mk) – Roland Mustermann heißt sein Sampler, der ihm hin und wieder beim Einspielen von Musik und Übersetzungen hilft. Letztere sind notwendig, weil Severin Groebner aus Österreich, genauer: aus Wien, kommt.

Mit seiner schwarz umrandeten Brille, dem adretten Anzug und dem weißen Hemd kommt er eher unspektakulär daher. Aber der Augenschein trügt. Der Mann hat es nämlich in sich. Und wie: In seinem Programm „Servus Piefke!“ geht es ans Eingemachte, an das, was Deutsche und Österreicher eint und trennt, um Vorurteile, Tatsachen und Täuschungen.

Auf Deutsch übersetzt heißt sein Programm einfach „Hallo, Deutsche!“. Weiterlesen

Rückblick nach vorne 2012– Kritik Florian Schroeder & Volkmar Staub

Florian Schroeder und Volkmar Staub – Foto © Frank Eidel
Florian Schroeder und Volkmar Staub – Foto © Frank Eidel
Florian Schroeder und Volkmar Staub: „Zugabe 2012 – Ein kabarettistischer Jahresrückblick“

BERLIN (gc) – Die Wiederholungstäter Florian Schroeder und Volkmar Staub sind auch in diesem Jahr unterwegs, um das ablaufende Jahr Revue passieren zu lassen. In den sehr gut besuchten Berliner Wühlmäusen haben sie das Publikum mit außergewöhnlichen Ideen und hemmungslosen Parodien bestens unterhalten.

Kein politischer und kein religiöser Führer ist vor dem Spott der beiden sicher. Wie am Stammtisch blicken sie zurück auf die großen und kleinen Geschichten von 2012.
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Zugabe 2011 – Der kabarettistische Jahresrückblick – mit Florian Schroeder & Volkmar Staub – Kritik

Zugabe Schroeder Staub – Foto © Frank EidelDer Diktator im Abflussrohr oder:
Nun tu doch mal was!

BERLIN (gc) – Mit „Staub“ und „Schroeder“ reden sie sich an, wenn sie an ihren Tischen sitzen. Florian Schroeder hat dabei den größeren, den Chef-Schreibtisch, während Volkmar Staub sich mit einem quadratischen Kneipentisch begnügt. Sie wirken wie Vater und Sohn und belegen eindrucksvoll, wie generationenübergreifendes Lachen funktionieren kann.
Entspannt werfen sie sich die Stichworte aus den Textbüchern zu, schließlich sind sie ein eingespieltes Team und ihr Jahresrückblick „Zugabe“ hat schon eine gewisse Tradition. Weiterlesen