Archiv
Die Vorgaben der Nachkommen – Buchbesprechung
Martin Zingsheim:
„Eltern haften an ihren Kindern“
von Harald Pfeifer
Da treten sie als Kabarettisten, Satiriker, Komiker oder Comedian an, den Zustand der Welt zu beschreiben und zu beanstanden, mit der Zeit bringen sie es dabei zu einer gewissen Perfektion, doch dann werden sie unversehens nebenberuflich Väter, und alles ist anders.
Für Martin Zingsheim war das der Grund, ein Buch zu schreiben. Da sich die Dinge nun gedreht haben, ist der Titel „Eltern haften an ihren Kindern“. Und die Väter lassen nicht los, weil die Welt mit den kleinen Popanzen viel spannender ist, als Außenstehende das glauben mögen. Weiterlesen …
Welch ein Mensch, welch ein Ekzem – Buchbesprechung Polt
Das Buch zu „Ekzem Homo“ von Gerhard Polt & den Well-Brüdern
von Harald Pfeifer
Als brauche man für eine Überschrift von Gerhard Polt eine Erklärung. Und wenn dann doch eine kommt, und sei es ein Rollentext, bleibt in der Regel keine Frage mehr offen: „Wissen Sie, für mich ist der Mensch ein Zwischenwirt, ein Paradies, ein Eldorado für Parasiten aller Art, Bazillen, Viren, Waffenhändler, Bestattungsinstitute, auch die Religionen lieben den Menschen. Und Fußpilze.“ Warum also nicht auch ein Ekzem.
Und damit ist die Welt, in der sich Polt und die Well-Brüder Weiterlesen …
Gespannt zwischen Ungeduld und Warten – CD-Kritik Wenzel
Wenzels neue CD „Wenn wir warten“
von Harald Pfeifer
„Wenn wir warten“ ist Wenzels 40. CD. Das ist nicht gerade wenig. Lieder zu schreiben, ist für ihn offensichtlich eine Form, sich des Lebens zu vergewissern und sich mitzuteilen.
Jede seiner CDs folgt einem Grundgedanken, den die Lieder dann vertiefen. Dieses Mal geht es um die Spannung zwischen Ungeduld und Warten als Zeiterscheinung.
Die CD „Wenn wir warten“ ist eher eindringlich als laut. Und das hat seinen Grund. Wer heutzutage gehört werden will, muss leise sprechen. Laut sind die anderen, und zu denen gehört Wenzel in jedem Falle nicht. Er stellt Fragen. Weiterlesen …
Halbstark im Übergang – Premierenkritik Maria Vollmer
Maria Vollmer: „Push-up, Pillen & Prosecco“
von Marianne Kolarik
Ganz schön sexy: diese Maria in den „besten Jahren“, wohnhaft in einer Einfamilienhaus-Siedlung in Köln-Nippes, Mutter zweier pubertierender Söhne und Gemahlin von Rainer, der mit beiden Beinen tief in einer Midlifecrisis steckt, hat alle Hände damit zu tun, die Nerven zu bewahren. Älterwerden ist schließlich kein Zuckerschlecken, selbst wenn man es als Übergangsphase („ich werde übergangen“) definiert.
Vollmer – so ihr Nachname – legt mit „Push-up, Pillen & Prosecco“ Weiterlesen …
Vom Schreibtisch auf die Couch – Kritik Hans Gerzlich
Hans Gerzlich: „So kann ich nicht arbeiten“
von Marianne Kolarik
KÖLN – So ein BWL-Studium hat entschieden etwas Gutes: Man lässt sich so schnell nichts mehr vormachen, was die miesen Praktiken von Konzernen angeht. Als gemeiner Arbeitnehmer ist man den hohen oder weniger hohen Herrschaften hilflos ausgeliefert. Erst hat die Menschheit mühsam das Sprechen und Schreiben gelernt, dann kam das Handy. Kurz: sie hat sich von der Bodenhaltung, über die Käfighaltung bis zur Buchhaltung hochgearbeitet.
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Selbst denken mit Uta Köbernick
Uta Köbernick: „Grund für Liebe“
von Gilles Chevalier
BERLIN – Uta Köbernick hat im Varieté Salon der ufaFabrik in Berlin-Tempelhof ihr aktuelles Programm „Grund für Liebe“ gespielt. Abwechslungsreich ist der Abend, voller Wendungen und Überraschungen. Zwischen Geige, akustischer Gitarre und manchmal auch dem Textbuch muss sich die Künstlerin immer wieder entscheiden. Den Geschmack der Zuschauer trifft Uta Köbernick mit ihren Songs und Aphorismen allemal.
Am Bühnenrand stehend, spricht sie ihre Randbemerkungen: „Nur weil Sie hochschauen, heißt das Weiterlesen …
Verbaler Tausendsassa: Zymny
Jan Philipp Zymny: „Bärenkatapult“
von Marianne Kolarik
KÖLN – Er könnte das Ergebnis einer Kreuzung von Ernst Jandl und Helge Schneider sein: Von Ersterem hat Jan Philipp Zymny die Lust an sprachlichen Neuschöpfungen geerbt, von Schneider den Hang zum Unsinn.
„Bärenkatapult“ heißt das erste Solo-Programm des komödiantischen Nachwuchses, Prix-Pantheon-Gewinners 2016 und erfolgreichen Poetry-Slammers, mit dem er im Club Bahnhof Ehrenfeld im Rahmen des 26. Köln Comedy Festivals gastierte, ein verbaler Tausendsassa, dessen Wurzeln in Wuppertal sind. Weiterlesen …
Explosion auf der Bühne – Stimmung! – Kritik Konrad Stöckel
Konrad Stöckel: Wie man mit AC/DC das Licht aus macht
von Carlo Wanka
BERLIN – 16:27 Uhr fand am Samstag, den 1. Oktober 2016, eine Hausstaubexplosion statt. Eine riesige Stichflamme schoss auf der Bühne hoch. Menschen kamen nicht zu Schaden. Es war auch ganz klar kein Terroranschlag in den Wühlmäusen, auch musste die Feuerwehr nicht eingreifen, denn Konrad Stöckel, der Wissenschaft- und Freak-Show Spezialist, hatte die Situation im Griff.
Der Hamburger Spaßlaborant und Trixer Konrad Stöckel war nach Berlin gekommen, um mit seiner Wissenschafts-Show einige Aha-Effekte zu präsentieren. Mit absurdem Entertainment, irren Versuchen und viel Konfetti heizte er dem Publikum ordentlich ein. Weiterlesen …
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