Prädikat „Premium Obsession“ – Geschichten aus tausend Abenden – Kritik Horst Evers

Horst Evers: „1000“

von Carlo Wanka und Beate Moeller

BERLIN – Rekord: 1000 Auftritte allein im Kreuzberger Mehringhof-Theater! Johlender Applaus schon beim Auftritt. Das ist ein Grund zu feiern, und der Künstler geheimnisst, dass der 1000. noch in dieser Woche erreicht sein werde. Ob mit dem Mittwochsfazit, dem Jahresrückblicks-Team oder solo als Horst Evers. Für ihn kein Anlass, ein profanes ‚Best Of‘ zu bieten, sondern extra für ein Bühnenerlebnis der ganz besonderen Art hat er gründlich im Archiv gewühlt. Wenn da nur nicht gerade dieser Orkan Xavier gewesen wäre. Da erlebt ein umtriebiger Geschichtenerzähler schließlich so einiges.
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So’ne coole Socke – Kritik Sebastian 23

Sebastian 23: Soloslamshow

von Carlo Wanka

BERLIN – Im vollbesetzten Mehringhof-Theater begrüßt Sebastian 23 smart das Publikum. Der Hinweis, dass er ein Kind der Poetry-Szene ist, haut in Berlin niemanden vom Hocker. Woanders, so Sebastian 23, wäre ein bewunderndes „Aha!“ oder „Oh, krass! Ein Poet“, noch besser „Der feine Herr, was bildet er sich ein? – Schleiche er sich, der Lump!“ zu hören gewesen. Konfus gibt er sich, erklärt, dass er sich selbst ständig ablenkt, und grinst. Seine Interaktion mit dem Publikum ist sympathisch, und daher hat er nach nicht mal zwei Minuten ein Theater voll Fans. Weiterlesen

Ganz in Schwarz und ohne Blumenstrauß – Kritik Nico Semsrott

nico-semsrott_2-foto-fabian-stuertzNico Semsrott: „Freude ist nur ein Mangel an Information 2.5“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Da steht er nun, der Preisträger in der Sparte Kleinkunst des Deutschen Kleinkunstpreises 2017. (Preisverleihung am 5.3.17 im Mainzer unterhaus) Mitten auf der großen Bühne der Berliner Wühlmäuse. Großes Aufheben ist ihm fremd. Nico Semsrott hat seine Kapuzenjacke zugezogen und die Kapuze über den Kopf gezogen. Selbst das Licht ist sparsam: Punktgenau setzt es den Künstler in Szene.

Es scheint Semsrott fast unangenehm zu sein, dass sich 500 Menschen seinetwegen auf den Weg ins Theater gemacht haben. Zurückhaltend agiert er, immer auf der Hut vor dem Scheitern. Denn das ist sein Thema.
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Gehörig zugehörig – Kritik Moritz Neumeier

Moritz Neumeier - Foto © BonMoT-Berlin LtdMoritz Neumeier: „Stand Up“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Mit seinem zweiten Solo-Programm „Stand Up“ ist Moritz Neumeier angekommen – nicht nur im Mehringhof-Theater in Kreuzberg, wo er kürzlich ein Gastspiel gab. Neumeier ist angekommen in der Gruppe der Jungen Wilden im Kabarett. Konsequent geht er seinen Weg, der immer wieder durch Unsicherheiten und Fragen gekennzeichnet ist.

Neumeier möchte nämlich auch gerne dazugehören. Zum Beispiel zu einer Gruppe, die sich bei einem Small Talk kennenlernt. Aber, so sagt er: Weiterlesen

Viele Meter Meta-Ebenen – Kritik Timo Wopp

2016-09-28 Timo Wopp - MHT 1 - Foto© Carlo WankaTimo Wopp: „Moral – Eine Laune der Kultur“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Timo Wopp ist ein Tausendsassa. Mit tausend Ideen im Kopf, die er in gefühlten tausend Worten pro Viertelstunde auf das Publikum loslässt. „Moral – Eine Laune der Kultur“ heißt sein aktuelles Programm, das er dieser Tage im Berliner Mehringhoftheater zeigt.

Moral, so seine These, ist eine wandelbare Sache. Sie ist stets von der Umgebung abhängig. Und dieser Blick auf die Umgebung kann sich ändern, wenn man eine andere Perspektive einnimmt. Oder einnehmen muss. Weiterlesen

Kabarettistische Jahresrückblicke 2015

Weihnachtsbaum2016-Foto BMoellerWas bleibt, was kann weg? – Kabarettisten ziehen Bilanz

von Beate Moeller

 

Das Silvesterfeuerwerk ist abgefackelt, der Kalender zeigt 2016. Mit guten Wünschen für die Menschen und die Welt beginnen wir das Neue Jahr und freuen uns auch auf eine pralle Kabarettsaison voller Überraschungen.

Doch solange noch ein letzter Weihnachtsbaum den Gehweg versperrt, ist das alte Jahr noch nicht richtig vorbei. Zeit genug, noch einmal zurückzuschauen. Schließlich liegen 366 Tage vor uns, in denen neuer Schaden angerichtet werden kann…

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Jan Koch: Später Besuch – neues Album

Jan Koch - Foto Hendrik SchnellerJan Koch und das alte Cello

BERLIN – … musizierten im Radiostudio und nahmen dabei den Song „Wirst du mich leiden“ neu auf. Solo hatte er ihn schon 2009 live auf der Bühne des Mehringhoftheaters in Berlin gespielt.

Jan Koch hat das Lied am 28.11. live im Eschweger Rundfunk Meißner zusammen mit seinem Cellisten Peter Ehrlichmann (das alte Cello) aufgenommen, mit dem er auch das neue Album eingespielt hat. Die Studioversion erschien ursprünglich 2010 auf der CD „Im falschen Café“ und ist jetzt erstmals im Sound der neuen Platte „Später Besuch“ zu hören, das am 13.11. erschienen ist.

Der Song „Wirst du mich leiden“ wird hier bei liveundlustig.de erstmalig der Internetgemeinde vorgestellt. Anhören und Weiterlesen

Ein Abend wie Vanille-Knoblauch-Eis – Premierenkritik Till Reiners

Till Reiners im Mehringhoftheater – Foto Carlo Werndl v. L. © BonMoT-Berlin Ltd.Till Reiners: „Auktion Mensch“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Im gut besuchten Berliner Mehringhoftheater hat Till Reiners die Premiere seines Programms „Auktion Mensch“ gefeiert. Die beiden Programmhälften trennt eine Pause – die Qualität der beiden Hälften ein riesiger Graben.

Till Reiners wirkt in seinem zweiten Programm gefälliger als im ersten. Die dunkelblonden Haare sind etwas kürzer und immer noch sauber gescheitelt. Und dann dieses Lächeln! Weiterlesen

Doppelstunde im Lehrerzimmer – Kritik Han‘s Klaffl

pressefoto_hansklaffl_foto_ursula_zeidlerHan’s Klaffl: „Restlaufzeit – Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Han’s Klaffl hat im Berliner Mehringhoftheater den zweiten Teil seiner Pädagogen-Trilogie gespielt. „Restlaufzeit – Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt“ heißt das amüsante Programm, das aus Lehrersicht einen Blick auf den schulischen Alltag wirft. Angereichert mit musikalischen Einlagen am Kontrabass und am Keyboard lässt Klaffl das Publikum einen Blick hinter die Schulmauern werfen.

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Was bleibt von 2014: Sonderbare Typen und ein Haufen Schrott – Kritik Jahresrückblick

JEP-MHT Christoph Jungmann als Angela - Foto Carlo Wanka  © 2015 BonMoT-BerlinDer kabarettistische Jahresrückblick 2014 vom Jahresendzeit-Team

von Beate Moeller

BERLIN – „Superlein, superlein“ singen sie – vermeintlich – aber spätestens, wenn Hannes Heesch die Bühne betritt, unter der Blondhaarperücke huldvoll Zähne bleckend, kapiert man, dass es „Super-Leyen, Super-Leyen“ heißt.

Der kabarettistische Jahresrückblick im Mehringhof-Theater ist Kult in Berlin. Die Vorstellungen sind lange im Voraus ausverkauft, und das hat gute Gründe:

Angela Merkel, im pinken Dreiknopfblazer gespielt von Christoph Jungmann, führt durchs Programm und schnattert dabei so munter und hemmungslos durch die Weltgeschichte, dass es eine wahre Wonne ist. Weiterlesen

Stammtischparolen für Anfänger – Kritik

Tilman Birr - Foto PRTilman Birr: Holz und Vorurteil

von Beate Moeller

BERLIN – Wer nicht weiß, was Vorurteile sind, sollte dieses Programm nicht versäumen!

Tilman Birr zählt etliche Beispiele auf: In der Großstadt Berlin hört jeder Techno, in Bayern hören alle Marschmusik. Und 90 Minuten lang ungebrochen so weiter im schlecht besuchten Mehringhoftheater.

Mit dem „Holz“ ist vermutlich die Gitarre gemeint, die der Künstler gelegentlich zur Hand nimmt. Oder doch der Baseball-Schläger vom Plakat? Die literarische Anspielung Weiterlesen

Ehrlich gut: Helmut Schleich – Kritik

Helmut Schleich Ehrlich - Foto © Martina BogdahnHelmut Schleich: „Ehrlich“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Seit Mai 2014 tobt Helmut Schleich mit seinem inzwischen sechsten Solo-Programm „Ehrlich“ über die Kabarettbühnen. Mit sieben Charakteren gestaltet er einen aufregenden Abend. Elfmal wechselt er dabei auf offener Bühne die Figuren – so auch im Berliner Mehringhoftheater.

Heinrich von Horchen ist natürlich wieder mit dabei. Der „Gesangslehrer von Willy Fritsch, Marika Rökk und Johannes Heesters“ sinniert über den Wert alter Menschen aus Sicht der Gesundheitsindustrie: „Der Wert, den sie haben, ist der Wert als Patient. Nur sterben dürfen sie nicht, dann sind sie wertlos.“ Das ist eine ungewohnt harte Aussage für eine Schleich-Figur. Sie fügt sich in dieses Programm, das vordergründig ein komödiantischer Spaß ist. Hört man dann auch noch genau zu, findet man Gesellschaftskritisches in jeder Nummer. Weiterlesen

Bis zur Pause in Boshaft – Kritik Max Uthoff

Max UthoffMax Uthoff: „Gegendarstellung“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Mit seinem dritten Solo-Programm „Gegendarstellung“ ist Max Uthoff schon ganz schön rumgekommen. Nach der Premiere am 10. Oktober 2014 im Bonner Pantheon und drei Vorstellungen im Hamburger Polittbüro und im Münchener Lustspielhaus gastiert der smarte „Anstaltsleiter“ für vier Abende im Berliner Mehringhoftheater.

„Wer immer dasselbe sagt, hat Recht!“, postuliert er in sein Megaphon und versorgt die Zuschauer minutenlang mit Plattitüden. Der Witz dabei: Diese Plattitüden kann man täglich hören. Ob am Stammtisch oder in der Talkshow. Solche Sprüche, wie „Der Markt wird es schon richten“, fallen im Alltag gar nicht mehr auf. Hier setzt Uthoff an. Er hat nachgedacht, die Sprüche entlarvt und wurde dabei wütend. Diese Wut entlädt sich im ersten Teil des Abends. Weiterlesen

Termine zum Wochenende – Highlights ohne Ende in Berlin

WE 2014-10-02 bis 05 - Collage by Carlo Wanka © BonMot-Berlin

Es ist wieder Wochenende! Highlights auf allen Berliner Bühnen – hier eine Auswahl für die Zeit vom Do 2. – Mo 6. Okt :

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Wer die Wahl hat, hat … oder ist in Berlin

Es ist Samstag. Das Sommerloch ist vorbei und auf allen Berliner Bühnen geht’s rund.
Hier für Kurzentschlossene noch ein paar Tipps für heute Abend.

Patrizia Moresco _ 300 Foto © BonMot-Berlin_ Carlo WankaIm Kookaburra ComedyClub – PATRIZIA MORESCO – mit einem exzellenten intelligenten KracherComedySolo Weiterlesen