Berserker im Samtanzug – Kritik Sebastian Krämer

Sebastian Krämer & Metropolis-Orchester Berlin
Uraufführung: „Im Glanz der Vergeblichkeit – Vergnügte Elegien“

von Carlo Wanka und Beate Moeller

BERLIN – Man erlebt viel in Berlin, und es ist auch nicht selten, dass Menschen vor Kassenhäuschen stehen und fragen, ob man ihre Karte kaufen möchte. So war auch am Kartenschalter des Heimathafens Neukölln eine Traube von Leuten ganz aus dem Häuschen. Fieberten, wollten sie doch eine Karte des total ausverkauften Konzerts ergattern. Warum?

Mit Pauken und Trompeten, Geigen und etlichen anderen Weiterlesen

Faust im Lavendelbad – Premierenkritik Sven Ratzke

Foto © Barbara Braun_MuTphotoIn seiner neuen Show „Homme Fatale“ unternimmt Sven Ratzke einen musikalischen Roundtrip

von Axel Schock

BERLIN – Sven Ratzke hat ganz offenbar zu heiß gebadet. Oder der vermeintliche Lavendelextrakt enthielt noch ganz andere Ingredienzen und hat ihm ordentlich die Sinne vernebelt. Für Menschen, die auch auf Bühnenbrettern ein Mindestmaß an Rationalität abfordern, wäre dies wohl die einzige Erklärung, um dem deutsch-niederländischen Entertainer auf seinem Trip folgen zu können.
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Mit Cello, Charme und Duden – Kritik Carrington-Brown

Carrington-Brown 10Carrington-Brown: „10“ – Premiere in der Bar jeder Vernunft

von Gilles Chevalier

BERLIN – Die ersten Worte im neuen Programm „10“ von Rebecca Carrington und Colin Brown werden nicht von den beiden Künstlern gesprochen. Die beiden Engländer lassen dem Ältesten auf der Bühne den Vortritt, und das ist das Cello Joe. 235 Jahre hat es inzwischen am Stachel und nun Gelegenheit, sein bisheriges Leben vorbeiziehen zu lassen.

Bei ihrer Großmutter haben Rebecca Carrington und Joe zusammengefunden. Daraus hat sich eine never-ending story entwickelt. Weiterlesen

Explosion auf der Bühne – Stimmung! – Kritik Konrad Stöckel

Konrad Stöckel: Wie man mit AC/DC das Licht aus macht

von Carlo Wanka

2016-10-01-konrad-stoeckel-in-den-wuehlmaeusen-2-foto-carlo-wankaBERLIN – 16:27 Uhr fand am Samstag, den 1. Oktober 2016, eine Hausstaubexplosion statt. Eine riesige Stichflamme schoss auf der Bühne hoch. Menschen kamen nicht zu Schaden. Es war auch ganz klar kein Terroranschlag in den Wühlmäusen, auch musste die Feuerwehr nicht eingreifen, denn Konrad Stöckel, der Wissenschaft- und Freak-Show Spezialist, hatte die Situation im Griff.

Der Hamburger Spaßlaborant und Trixer Konrad Stöckel war nach Berlin gekommen, um mit seiner Wissenschafts-Show einige Aha-Effekte zu präsentieren. Mit absurdem Entertainment, irren Versuchen und viel Konfetti heizte er dem Publikum ordentlich ein. Weiterlesen

The ‚Dirty Dancing Drummer‘ is knocking on Heaven’s Door

Michael Clifton an seinem LieblingsplatzDer Schlagzeuger Michael Clifton ist gestorben

von Carlo Wanka

BERLIN – Künstler kommen und gehen. Berlin ist geradezu ein Umsteigebahnhof. Manchmal aber geht einer für immer. Jetzt ist wieder einer aufgestiegen in den Olymp der großen Show: Michael Clifton.

Berlin ist die Weltstadt der Künstler und jeder präsentiert sein Können, jeder findet seine Bühne und sein Publikum und jeder integriert sich in seinem Genre. Und dann gibt es Erscheinungen, die, wenn man sie einmal erlebt hat, nie vergisst. Michael war eine solche. Er kam aus Denver/ Colorado und war zu einer Größe der Berliner Jazzszene geworden. Genauso trieb er sich aber auch auf der Varieté-Bühne herum. Weiterlesen

Pigor & Eichhorn mit Band im BKA in Berlin

Pigor mit Band - Foto © Thomas NitzDas Konzert mit Songs aus fast allen Programmen – 28. – 30. August 2014

Pigor & Eichhorn, die anerkannten Erneuerer des deutschen Chansons, präsentieren sich in einer neuen Formation: Mit Bass, Gitarre und Schlagzeug rocken, swingen und rappen sie sich an die wunden Stellen der zeitgenössischen Befindlichkeiten heran.

Dabei wird den Kevins dieser Welt ebenso genüsslich einer eingeschenkt wie maulenden Rentnern, unfähigen IT-Entwicklern so virtuos auf die Finger gehauen wie bedienungsunwilligen Wurstverkäuferinnen.

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Schrille Truppe schräger Großstadtvögel – Kritik Friedrichsbau Varieté

Friedrichsbau Metropolitan - Plakat Discodoener‚Metropolitan – The Urban Artstic Show‘ – im Friedrichsbau Varieté Stuttgart

STUTTGART (lk) – Der Schock war groß, als die Show-Welt im Januar erfuhr, dass es mit einem der renommiertesten Varietés in Deutschland, dem Friedrichsbau Varieté in Stuttgart, bald aus sein könnte. Die L-Bank hat das über viele Jahre geleistete Sponsoring sehr kurzfristig aufgekündigt. Die fnanzielle Unterstützung endet nun mit Ablauf des Jahres 2013.

Geschäftsführerin Gabriele Frenzel jedoch ist eine Kämpferin und steht bereits mit anderen möglichen Sponsoren in Verhandlung. Weiterlesen

Gayle Tufts begrüßt mit ‚Let It Show‘ das Jahr 2013

Welcome to 2013 - Foto Fabian Maerz
Welcome to 2013 – Foto Fabian Maerz
noch bis zum 20. Januar im tipi 1-A-Entertainment für einen energiegeladenen Start ins Neue Jahr

Ein Hauch von Las Vegas am Ufer der Spree – zur Besprechung

A Little Las Vegas on the Spree – read review

noch bis zum 20.1.2013: Berlin, tipi am Kanzleramt
Tickets: 20,80 – 39,50 €
Ticket-Telefon: 030-39 06 65 50

www.gayle-tufts.de

„Die Fil-Show“ – Tipp und Kartenverlosung

Impulsiv und trotzig: Fil - Foto Tränenpalast
Impulsiv und trotzig: Fil – Foto Tränenpalast
Zum Bühnenjubiläum präsentiert der Komiker aus Berlin das Beste aus 20 Jahren

BERLIN (bm) – Mit seinen verrückten Einfällen, seinen Bühnenfiguren, seinen – wie er es nennt – „characters“ und deren ungeheurem Sprachvermögen erfreut er uns seit 20 Jahren: Fil, die Stimme Berlins, der Top-Typ aus der Trabantenstadt, Satans Singer-Songwriter.

Philip Tägert, der Mann hinter Fil, ist ein Sprössling des Berliner Bezirks Märkisches Viertel und war früher Punk, was man heute noch sowohl seinen Comics als auch seinen Live-Shows anmerkt.

Mit trotziger Impulsivität enttäuscht er Erwartungen. Weiterlesen

Oktopus Varieté – Kartenverlosung

Oktopus Varieté - Flyer © OVDie feierliche und spritzige Spezialitätenshow zu Weihnachten

BERLIN (bm) – Das Oktopus Varieté ist für Künstler und Publikum ein Heimathafen der Inspiration. Aus den entferntesten Winkeln der Welt vereinen sich Straßen-, Varieté-, Zirkus-, und Musikperformer auf einer Bühne. Jede Show wird einmalig zusammengestellt, strotzt vor Spontanität und ist somit einzigartig und unwiederbringlich.

Kein Wunder dass die Besucher toben, johlen, grölen, krakeelen und – äh – oktopussen, ausrasten und mit bester Laune den Saal verlassen.

Und jetzt kommt’s: Für die beiden Shows am Montag, 26. und Dienstag, 27. Dezember verlost der Weihnachtsmann drei mal zwei Eintrittskarten unter den Lesern von http://www.liveundlustig.de! Weiterlesen

Gayle Tufts: Let it Show – review

Gayle1a_Letitshow_Foto © Jan WirdeierA Little Las Vegas on the Spree

BERLIN (cd) – Gayle Tufts has long been the insider tip, (or is that Insider Tipi?) for English-speaking Ex-Pats in Berlin. An American Berlinerin since 1984, she has been wowing local audiences with her particular brand of ‘Denglish’ musical comedy stage shows since 1991. As a sometime Berlinerin, I try to get to Gayle Tufts’ shows whenever possible, because they’re not only musically excellent, but Weiterlesen

Gayle Tufts: Let it Show – Premierenkritik

Gayle6b_Letitshow_Foto © Jan WirdeierEin Hauch von Las Vegas am Ufer der Spree

BERLIN (bm) – Zum Glück keinen Jingle-Bells-Weihnachtskitsch sondern eine eisblaue Winter-Show hat Gayle Tufts auf die Bühne des ausverkauften tipi gebrettert. Eine große Show mit Band, zwei wunderbaren Begleitern, die genauso gut tanzen wie singen können, und einer Gayle Tufts, die sich deutlich von „the big girl with the big voice“ zu einer topfitten Tänzerin gemausert hat. Eine tolle Sängerin und Performerin ist sie sowieso. Weiterlesen

Gayle Tufts: Let it Show! – Programmtipp

Gayle Tufts – Foto © Fabian Maerz

Die neue Wintershow im tipi

BERLIN (bm) – Da kommt adventliche Vorfreude auf! Die vielseitige Gayle Tufts mit funkelnden neuen Liedern und hellem Humor für die dunkle Jahreszeit. Die „amerikanischste Berlinerin seit John F. Kennedy“ präsentiert neue, selbst geschriebene Lieder und soulvolle Cover der besten Wintersongs von Paul Simon, Prince, Weiterlesen

Michael Krebs ist God of Musikcomedy 2011 – Kritik

Heiße Stimmung trotz kühler Temperaturen

BERLIN (gc) – Man nehme einige anregende Künstler, eine Jury aus Entscheidern der Berliner Kleinkunstszene und die Lachbürger des nahezu ausverkauften Open-Air-Sommerzeltes in der Berliner ufa-fabrik. Dann kann trotz eines kühlen Abends in diesem Nicht-Sommer gute Stimmung herrschen.

Michael Krebs - Foto © Paul GenzProfis und Zuschauer wählten am 28. August gemeinsam ihren God of Musikcomedy aus fünf Finalisten. Michael Krebs gewann diesen Titel, nicht zuletzt, weil er sich als heiterer Botschafter seiner schwäbischen Heimat zeigte. Gerade in Berlin herrscht ja manchmal zwischen Eingeborenen und Schwaben eine gewisse Spannung. An diesem Abend war jedoch nur das Publikum gespannt, wie er sich mit „Neu-Kupfer“ den jugendlichen Frust der Provinz von der Seele rockte oder mit dem „Mädchen von der Jungen Union“ nicht nur das Parteiprogramm untersuchte, sondern auch den Unterleib.

Thomas Nicolai (Foto: Felix Rachor)Auch die anderen Finalisten überzeugten. Thomas Nicolai, zum Beispiel, der seine kleinen Geschichten wunderbar musikalisch aufzubereiten weiß. In einer Bollywood-Nummer singt und tanzt er ausladend über die Bühne. Er kann aber auch Soul oder Max Raabe als „Schönen Adelbert“ parodieren.

Nikolic (Foto: www.peoplefotografin.de)Oder Nikolic, der das Publikum bei seiner Schlager-Parodie zum Mitklatschen bringt. Bevor er beim „Phantom der Oper“ wildert, vertont er die „Habanera“ aus „Carmen“ neu und fragt „Werd‘ ich jetzt alt?“ Seine klassisch ausgebildete Stimme ist dabei ein spannender Grund mehr, hinzuhören.

C. Heiland (Foto: www.c-heiland.de)C. Heiland ergänzt mit Melancholie und boshaftem Humor. Mit bierernster Miene entlockt er einem sonderbaren Instrument namens Omnichord Minimalmusik.

Florian Schmidt-Gahlen (Foto: www.schmidt-gahlen.com)Florian Schmidt Gahlen hingegen erzählt mehr, als er singt. Schließlich ist es ja auch nicht so einfach, den richtigen Klavierlehrer zu finden oder als Ansager auf dem Rummel zu arbeiten, und den dort gebräuchlichen Tonfall nicht mit nach Hause zu nehmen! Wohltuend auch die angenehm unaufgeregten und kurzgefassten Conférencen von Mark Scheibe, dem es gelang, die Künstler – und nur die Künstler – im Mittelpunkt erstrahlen zu lassen.

Außer Konkurrenz unterhielten Jens Heinrich Claasen und Bodo Wartke. Claasen drückte in seinen „Mutmachliedern“ Zuversicht aus, obwohl ihm „Tine Wittler das Leben versaut hat“. Er kann sich auch gegen „Spieleabende“ wehren, wo Paare den Singles immer überlegen sind. Der charmante und lausbübische Unterhalter Bodo Wartke besingt in „Probleme, die ich früher noch nicht hatte“ die immer neuen Anforderungen im Leben, und sei es nur das Binden einer Krawatte. Er übt aber auch Architekturkritik (gab es so etwas schon in der Kleinkunst?) und träumt im „Schweigen der Spammer“ von einem Leben ohne Werbung.

Schade, dass die fünf Finalisten nur jeweils 12 Minuten Zeit hatten, sich zu präsentieren. Aber grundsätzlich: Mehr, bitte mehr von solchen Veranstaltungen. Einfach nur, um die Vielfalt der Kleinkunst erleben und schätzen zu können.

Gilles Chevalier © 2011 BonMot-Berlin

Termine:

Michael Krebs
Do, 29.9. bis Sa, 1.10.2011: Berlin, Comedy Club Kookaburra,
aktuelles Programm Es gibt noch Restkarten, Tel. 030-48 32 31 86

Do, 6.10. bis Sa, 8.10.2011: Wien, Schmäh-Stadl
Comedy Mixed Show, Tel. 01-920 96 03

Die anderen vier Teilnehmer treten als Gods of Musikcomedy – Die Show! mit verschiedenen Gästen auf:
Mi, 7.9. bis Sa, 10.9.2011: Berlin, ufa-fabrik, Tel. 030-75 50 30
Mi, 14.9. bis Sa, 17.9.2011: Berlin, ufa-fabrik, Tel. 030-75 50 30
Mi, 28.9. bis Sa, 1.10.2011: Berlin, ufa-fabrik, Tel. 030-75 50 30

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www.comedygoetter.de

Evi & Das Tier: Full House – Premiere

Evi & Leu Full House (Foto PR)Best of 15 years of german kleinkunst
am 15. und 16. Juli bei den Wühlmäusen

BERLIN – Evi & das Tier sind nach 15 Jahren gemeinsamer erfolgreicher Bühnenpräsenz schon als Institution zu bezeichnen. Sie sind nicht nur über die renommiertesten Bühnen der Republik getobt, sondern haben auch ihr eigenes Genre „internationale Musikshow auf höchstem Niveau“ für die deutsche Show-Welt kreiert. Miss Evi und Mr. Leu, die mit allen Wassern gewaschenen Showhasen im Vaudeville-Style sind Grenzgänger zwischen den Welten von Varieté und Kleinkunst, Zirkus, Comdeyclubs, verruchten Bars und Cabarets. Burleskes Entertainment mit viel augenzwinkernder Erotik, Glamour, Glitzer und Retrofeeling, aber auch die Abgründe des Showbusiness sind für sie das kleine Einmaleins.

Die Klaviatur der großen und echten Gefühle in ihrer Musik aber ist ihre Königsdisziplin, denn darin sind sie unerreicht! Traumsicher wandeln sie auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz, Hollywood-Tränen und echtem Gefühl. Doch bei all dem Glitzern von Pailletten und Strass ist jeder Ton aus Ihren Kehlen echtes Gold, jeder Anschlag auf dem Piano ein echter Diamant in vollendetem Brilliantschliff. Hingabe heißt bei Evi & das Tier das Zauberwort. Denn Hingabe an die Musik und an das Leben als Showkünstler ist das Lebenselixier der sympathischen und ausgeflippten Exoten „in the world of german Kleinkunst“.

Dass das schon so lange bestens funktioniert, liegt wohl daran, dass dieses Duo sich nicht nur gegenseitig die Hölle heiß macht, sondern für sich und das Publikum ein Feuerwerk der Musik und des irren Nonsens abfackelt. „Wenn Legenden die Bühne bevölkern…“ dann feiern nicht nur Elvis, die Piaf und Tom Waits eine wilde Party, dann ist bei Evi & das Tier FULL HOUSE!

Freitag, 15. Juli, und Samstag, 16. Juli 2011, um 20 Uhr
im Berliner Theater der Wühlmäuse am Theodor-Heuss-Platz
Pommernallee 2-4, 14052 Berlin

www.wuehlmaeuse.de

Die Karten kosten zwischen 21,50 und 26,50 €
Kartentelefon: 030 – 30 67 30 11

weitere Infos:
www.evi-und-das-tier.de